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Mit über 600 Werken aus ihrer Sammlung von internationalem Rang stellt sich die Berlinische Galerie in Bonn vor. Vor 22 Jahren aufgrund einer privaten Initiative von kunstsinnigen Bürgern der Stadt gegründet, ist die Galerie seit drei Jahren Landesmuseum für Moderne Kunst. Sie besteht aus vier Abteilungen, die die Sammlungsvielfalt belegen: Bildende Kunst mit Graphischer Sammlung, Photographische Sammlung, Architektursammlung und Künstler-Archive. Berlin hat in diesem Jahrhundert als Brennspiegel der Moderne immer wieder Künstler aus aller Welt angezogen. Darüber hinaus war die Stadt für viele ausländische Künstler ein wichtiger Fluchtort. Das Sammlungskonzept der Berlinischen Galerie umfaßt daher neben dem regionalen Bezug auch bedeutende internationale Positionen der Moderne wie z.B. die osteuropäische Avantgarde. Insgesamt spiegeln sich in den Sammlungen die Spannungen, Aufbrüche, Erfindungen, Triumphe und Niederlagen des 20. Jahrhunderts im Fokus Berlin: der Aufbruchsgeist und die utopischen Entwürfe der Klassischen Moderne, die gesellschaftliche Krise zwischen den Weltkriegen, die Zerschlagung und Verfolgung der Moderne unter dem Nationalsozialismus, der Neubeginn auf dem Ruinenfeld des Zweiten Weltkrieges, die Nachkriegsentwicklung in der geteilten Welt des Kalten Krieges bis hin zum Mauerfall und den aktuellen Tendenzen der wieder zusammenwachsenden Stadt.

Die Ausstellung gibt einen umfassenden Überblick über die Sammlungsbereiche von der Jahrhundertwende bis zur Gegenwart und gestaltet sich wie ein Gang durch die Berliner Kunstgeschichte: Von exzellenten Graphiken des Brücke-Expressionismus, der Berliner Dada-Bewegung mit einer der weltweit umfangreichsten und bedeutendsten Sammlungen aus Werken von u.a. Hannah Höch und Raoul Hausmann und John Heartfield; dem osteuropäischen Konstruktivismus mit der Sammlung von Werken Naum Gabos, den Photographien und dem Prounen-Raum von El Lissitzky, Bildern von Iwan Puni und Arbeiten von Wladimir Tatlin, Kasimir Malewitsch, Alexander Rodtschenko, Laszlo Moholy-Nagy u.a. bis hin zu den Künstlern, die der weltweit verzweigten ‘Novembergruppe’ angehörten, wie z.B. Arthur Segal oder Otto Freundlich, der Neuen Sachlichkeit mit Otto Dix oder Rudolf Schlichter. Die Kriegs- und Nachkriegszeit wird vornehmlich mit Photographien verdeutlicht aber auch mit Architekturplänen und Kunstwerken von Werner Heldt und den Skulpturen von Hans Uhlmann bezeugt. Die neue Figuration der sechziger Jahre ist in Werken von Georg Baselitz, K.H. Hödicke, Eugen Schönbeck repräsentiert. Walter Stöhrer und Fred Thieler sind Vertreter der gestisch-abstrakten Malerei. Mit der „Art Show" von Ed Kienholz und kinetischen Skulpturen von George Rickey sind zwei wichtige amerikanische Künstler, die einen wesentlichen Teil ihres Lebens in Berlin verbrachten, in der Sammlung gegenwärtig. Die junge Kunst ist mit West- und Ost-Berliner Jungen Wilden ebenso wie mit konzeptuellen Positionen vertreten. Die Photographische Sammlung ist sowohl mit Klassikern von Künstlern wie Heinrich Zille oder Erich Salomon als auch mit aktuellen Werken wie von Thomas Florschütz oder Michael Schmidt präsent. Die Architektursammlung, die sich vor allem der Stadtplanung Berlins seit 1945 widmet, wird mit älteren Zeichnungen zur Stadtentwicklung als auch anhand von Modellen aktueller Bauprojekte, wie z.B. von gmp (von Gerkan, Marg & Partner) präsentiert.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit ca. 320 Seiten, der neben zahlreichen großformatigen Farbabbildungen Beiträge von renommierten Autoren und ein ausführliches bebildertes Ausstellungsverzeichnis enthält.

Ausstellungskurator: Jörn Merkert Projektleiterin: Susanne Kleine

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100 Jahre Kunst im Aufbruch. Die Berlinische Galerie zu Gast in Bonn
Kurator: Jörn Merkert
Projektleiterin: Susanne Kleine

Künstler: Hannah Höch, Raoul Hausmann, John Heartfield, Naum Gabo, El Lissitzky, Iwan Puni, Wladimir Tatlin, Kasimir Malewitsch, Alexander Rodtschenko, László Moholy-Nagy, Arthur Segal, Otto Freundlich, Otto Dix, Rudolf Schlichter, Werner Heldt, Hans Uhlmann, Georg Baselitz, Karl Horst Hödicke, Eugen Schönebeck, Walter Stöhrer, Fred Thieler, Edward Kienholz, George Rickey, Heinrich Zille, Erich Salomon, Thomas Florschuetz, Michael Schmidt, gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner ...