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In den Diskurs zwischen Stadt und Planung, Politik und Stadtentwicklung hat sich Kunst längst aktiv eingeschaltet. Wo im gut genährten Westen der Republik stadtpolitisches Engagement von Kunst und Kultur immer noch stiefmütterlich behandelt wird, obwohl gerade hier aus der ökonomisch guten Lage eine Verpflichtung zu bürgerschaftlichem Engagement entspringt, hat der Osten die große Welle stadtpolitisch engagierter Kunstprojekte langsam hinter sich. Im diskursiven Rausch von Partizipation, sozialer Emphase und dem Weg der Kritik in den Kunstmarkt verliert sich hier und da die Spur einer Kunst, die sich politisch engagiert und gleichzeitig mit einer künstlerischen Selbstbehauptung in den öffentlichen Raum einschreibt. Mit ihr treten die inhärenten Möglichkeiten einer künstlerischen Argumentation auf der Basis von Ambivalenz und Andeutung, Nachbarschaft und Kommentar in den Hintergrund.

"2 oder 3 Dinge die ich von ihr weiss" zeigt unter dem Titel von Jean Luc Godard solche Positionen, die politisches Engagement und künstlerische Selbstbehauptung im stadtgesellschaftlichen Kontext durch eine gerade auch ästhetische Sprache verknüpfen. Sie garantieren damit der Kunst einen autonomen wie offenen Äußerungssektor im öffentlichen Bild der Gesellschaft. Von konkret politisch engagierten Haltungen bis zu assoziierbaren Formen künstlerischen Denkens und Handelns eröffnet die Ausstellung ein ambivalentes Feld von Positionen, auf dem sich ein neues Selbstbewusstsein der Kunst abzeichnet, das den öffentlichen Raum als offenes Arbeitsfeld fordert, besetzt und autonom bespielt.

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2 oder 3 Dinge, die ich von ihr weiss
Ästhetische Positionen zur Stadtentwicklung

Künstler: Harun Farocki, Manuel Graf, Jeanne van Heeswijk, Jakob Kolding, Rita McBride, Peter Piller, Thomas Rentmeister, Glen Rubsamen, Christoph Schäfer, Peter Nagel, Andreas Siekmann, Christoph Westermeier