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Längst verloren geglaubte Zeugnisse vergangener Kulturen werden in einer Weltpremiere vom 13. Mai bis zum 4. September diesen Jahres im Martin-Gropius-Bau in Berlin präsentiert.

Wie der französische Unterwasserarchäologe Franck Goddio und der Direktor des Martin-Gropius-Bau, Gereon Sievernich, mitteilten, sollen in der Ausstellung „Ägyptens versunkene Schätze“ einzigartige Funde gezeigt werden, die bei Goddios Unterwasserexpeditionen vor der ägyptischen Mittelmeerküste, vor Alexandria und Abukir, mit großzügiger Unterstützung der Hilti Foundation geborgen wurden.

Etwa 500 Artefakte, die, bis auf einige wenige Ausnahmen, noch nie der Öffentlichkeit gezeigt wurden, werden nun erstmals ausgestellt. Sie liefern Erkenntnisse über 1.500 Jahre ägyptischer Geschichte (700 v. bis 800 n. Chr.).

Schon jetzt stößt die Ausstellung „Ägyptens versunkene Schätze“ auf ein weltweites Interesse, und auch die archäologische Fachwelt wartet gespannt auf die Aufsehen erregenden archäologischen Funde.

Goddio und sein Team haben seit Mitte der 1990er Jahre in Kooperation mit dem Supreme Council of Antiquities in Ägypten so sagenumwobene Orte wie den antiken Hafen von Alexandria mit Teilen des Königsviertels erforscht. Die berühmte antike Stadt Herakleion und Teile der Stadt Kanopus gelegen im Meer vor Abukir, wurden von Franck Goddio wiederentdeckt. Dabei stieß das Taucherteam unter anderem auf bedeutende Tempelanlagen mit Kultgegenständen.

Die beiden einstigen Zentren wissenschaftlicher und religiöser Hochkulturen und des internationalen Handels traf vor über 1000 Jahren ein verheerendes Schicksal: Naturkatastrophen ließen sie im Meer versinken. Berühmt sind sie jedoch auch heute noch durch ihre enge Verbindung zu dem griechischen Gott und Helden Herakles, zu Helena und Paris, Alexander dem Großen und Kleopatra.

Franck Goddios einzigartige Funde ermöglichen es, tiefgreifende und in mancher Hinsicht auch völlig neue Erkenntnisse über die ägyptische Geschichte zu gewinnen. Lange Zeit war Ägypten durch Eroberungen fremder Herrscherdynastien geprägt. Einflüsse aus Mesopotamien, Griechenland und Rom führten hier zu Verschmelzungen von kulturellen und religiösen Lebensformen, welche die Funde aus Herakleion, Kanopus und Alexandria deutlich belegen. Diese Vermischung der alten Kulturen entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte zu einem bedeutenden Fundament unserer heutigen westlichen Zivilisation.

Neben den Funden bietet die Ausstellung spektakuläre Einblicke in die Geheimnisse der Unterwasserwelt und die damit verbundene abenteuerliche und faszinierende Arbeit von Tauchern und Meeresarchäologen.

Beteiligt an den Forschungsarbeiten ist das der Universität Oxford angegliederte Oxford Centre for Maritime Archaeology, das während der Ausstellung ein wissenschaftliches Symposium in Berlin durchführen wird.

Katalog in deutscher und englischer Sprache erscheint im Prestel Verlag Hrsg. von Franck Goddio 464 Seiten, 600 farbige Abbildungen, 10 Karten ISBN: 3-7913-3544-8

www.aegyptens-versunkene-schaetze.org

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Ägyptens versunkene Schätze

Stationen:
13.05.06 - 04.09.06 Martin Gropius Bau, Berlin
09.12.06 - 16.03.07 Grand Palais, Paris
05.04.07 - 27.01.08 Kunst- und Ausstellungshalle, Bonn