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Roy Lichtenstein, Andy Warhol, Robert Rauschenberg, Jasper Johns oder Keith Haring, sie alle entwarfen Plakate, die eigene Ausstellungen, Festivals und Museumseröffnungen ankündigten, aber auch solche, die für politische Anliegen oder Produkte warben. Vom 9. September bis 28. November 2010 präsentieren die Opelvillen in Rüsselsheim mit rund 100 großformatigen Blättern aus dem hochkarätigen Bestand des Museums für Kunst und Gewerbe Hamburg und der bedeutenden Plakatsammlung Claus von der Ostens, Hamburg, einen repräsentativen Überblick zur amerikanischen Pop-Graphik der 1960er- bis 1980er-Jahre. Die Schau beinhaltet Pioniergraphiken wie „Crying Girl“, 1963, von Roy Lichtenstein oder „Liz“, 1965, von Andy Warhol und zeigt Erstdrucke wie die „Flags“, 1969 bis 1988, von Jasper Johns. „Mit ,HOPE' von Robert Indiana, das zum Obama-Wahlkampf entstand, beleuchten wir darüber hinaus die heutige Stellung des amerikanischen Pop-Künstlerplakates“, sagt Dr. Beate Kemfert, Kuratorin der Ausstellung und Stiftungsvorstand der Opelvillen.

Im Vergleich zu Europa setzte sich das Künstlerplakat in den Vereinigten Staaten erst spät durch. „Die Ausstellung zeigt, dass die eigenwilligen und individuellen Entwürfe der Pop Art-Künstler in den 1960er-Jahren maßgeblich zum Aufschwung und zur Etablierung dieser Kunstrichtung in den USA beigetragen haben“, betont Beate Kemfert. Für viele Pop-Artisten stellte das Plakat ein Experimentierfeld dar, das zu einem wichtigen Teil ihres Werkes wurde. Der 1925 geborene Robert Rauschenberg beispielsweise hat bis heute über 120 Künstlerplakate entwickelt. Bereits sein erstes Plakat aus dem Jahr 1963, mit dem er seine Ausstellung im New Yorker Jewish Museum, ankündigte, belegt, dass er das Plakat als besondere Gestaltungsaufgabe begriff. Auch Robert Indiana (geboren 1928), der zu den ersten amerikanischen Künstlern zählt, die Plakate gestalteten, nutzte die Signalwirkung, um seine künstlerische Intention zu verdichten. Kurze Worte, die er in verschiedenen Farbkombinationen malte und in symmetrische Kompositionen einband, übertrug er auf das Plakat. Sein jüngstes Piktogramm „Hope“ begleitete ein politisches Anliegen. Indiana trat für Barack Obama als Präsidenten und Hoffnungsträger der Vereinigten Staaten ein. Bereits der Plakatpionier Larry Rivers (1923-2002) und Andy Warhol (1928-1987) hatten 1972 für den demokratischen Kandidaten George McGovern Wahlkampfplakate entwickelt. McGovern trat gegen Richard Nixon an und setzte sich für Frieden in Vietnam und weit reichende Amnestien ein. Politische und gesellschaftliche Botschaften waren auch ein besonderes Anliegen von Keith Haring (1958-1990), der in neun Jahren annähernd siebzig Plakate realisierte. So entstand „Free South Africa“, 1985, als Teil einer Kampagne gegen die Apartheid und „Ignorance = Fear“, 1989, thematisiert die Tabuisierung von Aids.

Kuratorin: Dr. Beate Kemfert

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American Pop Posters
Kurator: Beate Kemfert

Künstler: Allan D´Arcangelo, Jim Dine, Keith Haring, Robert Indiana, Jasper Johns, Nicholas Krushenick, Roy Lichtenstein, Richard Lindner, Claes Oldenburg, Robert Rauschenberg, Larry Rivers, James Rosenquist Andy Warhol