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ANDRÉ SOUSAs Rauminstallationen vereinigen die unterschiedlichsten Objekte: Minimal-Skulpturen, abgelöste Werbeplakate, leere Bierflaschen, Fotografien von Autoaufklebern oder Graffiti-Sprüchen und Zeichnungen in Strichmännchenmanier. Die unspektakulären Objekte, die Sousa im kulturellen Umfeld seines jeweiligen Aufenthaltsorts vorfindet, fügen sich in seinen Installationen mithilfe einer ausgeklügelten Strategie zu einem komplexen Netzwerk von Bedeutungen und Bezügen.

In Studio 2 hat Sousa zwei große, wie Ladentheken wirkende Holzskulpturen entlang der architektonischen Raumdiagonalen aufgebaut, die als symbolische Spiegelachsen zwischen öffentlichem Raum und Ausstellungsraum fungieren. Zahlreiche kleinformatige Ölbilder, die Sousa auf einer der Theken zur Schau stellt, wirken wie eine Anthologie abstrakter Malerei und spielen mit der Konzeption von Achse und Zentrum. Auf der zweiten Theke arrangiert er Fundstücke aus dem Kreuzberger Umfeld auf eine Weise, die ihnen völlig neue Bedeutungen zuteil werden lässt. Wie im lokalen Supermarkt an der Kasse hat André Sousa über der Holztheke schräg von der Decke hängende Spiegel befestigt, die dem Betrachter seiner Installation deutlich zeigen, dass sich hinter dem Kunstobjekt nichts weiter verbirgt: der Künstler spielt mit „offenen Karten“ und sieht sich weniger als „Autor‘“ denn als Vermittler und Organisator verschiedenster Bildrepertoires in einem unendlich scheinenden Netz der Bedeutungen und Bezüge.

André Sousa ist João Hogan-Stipendiat der Fundação Calouste Gulbenkian, Lissabon im Rahmen des Internationalen Atelierprogramms.

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André Sousa
Fabel