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Regelsysteme und Ordnungsprinzipien - Strukturen, die unsere Umgebung und unser Verhalten organisieren ü sind ein zentrales Thema in den Arbeiten von Angela Bulloch. Die Kunstlerin kombiniert Licht, Ton, Text, Video und Objekt zu multidisziplinaren Installationen, die Ausdrucksformen fur eine aktuelle Verschra nkung von Digitalitat und historischer Moderne erkunden. Eine konkrete U bersetzung findet diese Auseinandersetzung u. a. in der Pixelbox, die formale U berlegungen der Minimal Art aufgreift und mittels eines modularen Lichtsystems in den Grundfarben Rot, Grun und Blau wie ein 16 Millionen Farben-Bildschirm programmiert werden kann.

In der Secession zeigt Angela Bulloch eine neue Serie von Pixelboxen, die nicht wie bisher filmisches Material in Pixel transformiert, sondern die “Pixelbox– selbst ä eine Synthese aus Architektur und Figur ä zum Inhalt werden lasst. To the Power of 4, so der Titel der Ausstellung, thematisiert die Spannung zwischen geometrischen Rasterstrukturen und dynamisierten Korpern ä eine klassische AvantgardeSchnittstelle ä und erweitert diese durch die Einbeziehung des Faktors “Zeit–. Der Begriff der “Zeit– ist hierbei ebenso wie der des “Pixels– nicht als physikalische Einheit, sondern als logisches Prinzip ä als konzeptueller Raum ä zu verstehen.

Projektionen eines Tanzers, eines Schauspielers, und einer Performancekunstlerin an jeweils einer Au

Diese Serie kombiniert Angela Bulloch mit zwei anderen Gruppen von Pixelboxen. Jede der 3 Gruppen folgt einer sichtbaren, inneren Logik: so schaffen die Verbindungskabel raumliche Verknupfungen zwischen den Boxen, Farbe und Rhythmus stellen visuelle Bezuge her. Lose in der Mitte des Raums angeordnet und buhnenhaft inszeniert brechen sie die geometrische Ordnung des Raums.

In den Seitenschiffen verwendet Angela Bulloch das hauseigene Wandsystem, um labyrinthartige Zonen fur zwei weitere Arbeiten zu schaffen: Flexible Single (Lobster/Tilleul) (2001) und Video Sound System (1997/2004) sind beide Displaysysteme. Die mehrteilige Installation Flexible Single (Lobster/Tilleul) setzt sich aus einer Serie von 12 Tischen zusammen, 6 kurzen und 6 langen, in je sechs verschiedenen Farben. Auf jedem kurzen bzw. langen Tisch gleicher Farbe liegt unter Glas der Bilddruck eines Hummers oder eines Gartens. Fur die Secession hat Angela Bulloch eine Auswahl von 6 Tischen getroffen, die als flexibles Display fur weitere Arbeiten fungieren.

Gegenuberliegend, im anderen Seitenschiff, ist die Arbeit Video Sound System (1997/2004) installiert: ein Set aus Monitoren und Banken, das eine Architektur fur die Sichtung von Videos entwirft und ursprunglich fur die London Electronic Art Gallery (LEA) konzipiert wurde. Video Sound System wird je nach Ausstellungszusammenhang von der Kunstlerin mit unterschiedlichen Videos bespielt. In seiner Reduktion auf die wesentlichen Elemente wird das Filmische parallel zu einer visuellen und korperlichen, zu einer phanomenologischen und sozialen Erfahrung.

Ebenso wie bei den Pixelboxen sind auch hier die Arbeiten von Angela Bulloch von dem Verhaltnis zwischen Korper, Architektur und Medialitat gepragt.

Zur Ausstellung erscheint ein zweisprachiger Folder mit einem Text von Dominic Eichler. Anfang 2006 folgt gemeinsam mit Modern Art Oxford, De Pont Foundation, Tilburg, und Power Plant, Toronto, eine umfassende Monografie zu Angela Bulloch.

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