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Ich freue mich über die nun bald 20 Jahre währende erfolgreiche Zusammenarbeit mit Anton Henning und ganz besonders darüber, Hennings erste seit 2005 in der Loock Galerie stattfindende Ausstellung BILDSCHÖN anzukündigen.

"Anton Henning ist der Prophet der Mischung, des Verschnitts, der Wiederaufnahme, und einer konkreten Zirkulation von Werken und Ideen, dem der Hedonismus allemal näher ist als jede Art von künstlerischem Reinheitsgebot." Zitat: Thomas Wagner, Antonym, Hatje Cantz, 2009, Seite 10

"…andererseits hat sich seit Jahren ein Œuvre angesammelt, das zumindest zu Vermutungen Anlaß gibt. Was macht dieses Œuvre eigentlich aus? Wenn wir Hennings eigene Homepage öffnen, so finden wir unter dem Stichwort Malerei fünf Kategorien: Interieurs, Blumenstilleben, Pin-ups, Portraits, Andere Malereien - Kategorien, die wir eher im Angebot eines Versandhauskataloges vermuten als bei einem ernstzunehmenden Künstler des angehenden 21. Jahrhunderts. Doch gerade darin liegt eine seiner Provokanten Stärken: mit Kitsch zu wirken und dann doch mit Kunst zu überraschen." Zitat: Martin Hentschel, Anton Henning, Kerber Verlag Bielefeld 2006, Seite 53

"Aber nicht nur deshalb ist seine Kunst etwas elitär und kann wohl nur diejenigen begeistern, die selbst schon einiges an Wissen mitbringen. Vor allem wirken die gezielten Geschmacksverletzungen ausgrenzend. Wer sie goutieren will, braucht, um eine Formulierung Susan Sontags aufzugreifen, einen »guten Geschmack des schlechten Geschmacks«. (...) In einer raffinierteren Spielart, so wie sie Anton Henning repräsentiert, ist Bad Painting aber, um nochmals eine Formulierung Susan Sontags übercamp zu zitieren, »gut für die Verdauung«. So groß die Gefahr bleibt, dass das brüskierende Moment zum Selbstzweck wird und es zu Überlegenheitsgesten und Einschüchterungen kommt, so groß ist hier auch die Chance, dass die Werke sich als heilsam gegenüber Symptomen eines elitär-hohen Begriffs von Kunst erweisen: Wenn erst einmal eine Lust am Absurden, Komischen und Schrägen erwacht ist, hat es eine auf Erhabenheit und Transzendenz setzende Kunst vermutlich nicht mehr so leicht. Sie erscheint dann plötzlich als humorlos und verstiegen, als überzogen in ihren Ansprüchen. Gerade viele Arbeiten Hennings wirken wie gutes Kabarett: scharfsinnig, geistreich, spontan, reaktionsschnell." Zitat: Wolfgang Ullrich, DIE ZEIT, 13.08.2009 Nr. 34

Noch bis einschließlich dem 19. April ist von Anton Henning die Ausstellung STILFRAGEN bei ARNDT zu sehen.

Friedrich Loock