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Der Hamburger Bahnhof Museum für Gegenwart - Berlin, im November 1996 für die Sammlung Marx und als Haus für die zeitgenössische Kunst der Nationalgalerie eröffnet, hat zwar in den Jahren eine Anzahl von bedeutenden Ausstellungen vorzuweisen, aber nur selten kamen neue Erwerbungen hinzu. Es ist durchaus ein Ereignis, dass der Hamburger Bahnhof bzw. die Sammlung der Nationalgalerie in diesem Frühjahr die Möglichkeit hatte, eine Gruppe von Erwerbungen zu erstehen, die hier erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Im 1. Obergeschoß des östlichen Seitenflügels werden gleichzeitig mit der in den Hamburger Bahnhof zurückgekehrten Sammlung Marx, die jüngst erworbenen Werke von Janet Cardiff/George Bures Miller, Thomas Demand, Johannes Kahrs, Astrid Klein, Via Lewandowsky, Michael Majerus, Chris Newman, Daniel Pflumm, Corinne Wasmuht und Michael Wesely ausgestellt. Es ist die Momentaufnahme eines sich entwickelnden Prozesses innerhalb eines einzigen Ausstellungsraumes, der zunächst einzelne Positionen nebeneinander vereint, die sich behaupten müssen und innerhalb der vorhandenen Sammlung ihren Platz finden werden. Diese neuen Erwerbungen spiegeln die jüngste Kunstgeschichte und werden hier zur Diskussion gestellt.

Die kluge und weitsichtige Entscheidung des Vereins der Freunde der Nationalgalerie, es nicht bei einer einmaligen Zuwendung zu belassen, sondern der Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof dauerhaft ein Budget zur Verfügung zu stellen, ermöglicht es nun den Sammlungsauftrag des Museums zu erfüllen. Hiermit eröffnet sich eine erfreuliche Perspektive, die die Nationalgalerie wieder in die Lage versetzt, die Bestände des Museums mit viel Elan zu erweitern. Schon vor der Eröffnung des Hamburger Bahnhofs - Museum für Gegenwart - Berlin hatte der Verein der Freunde der Nationalgalerie den Erwerb einer Reihe von Arbeiten der Videokunst, die bis dahin in der Sammlung stark unterrepräsentiert war, ermöglicht und die Nationalgalerie u.a. um Werke von Nam June Paik, Bill Viola, Peter Campus, Marcel Odenbach entscheidend bereichert. Auch aus den beiden Ausstellungen zum »Preis der Nationalgalerie« 2001 und 2003 wurden Arbeiten erworben. Von Christian Jankowski fand das Werk »Herzlichen Glückwunsch« einen Platz in der Sammlung und von Michael Elmgreen & Ingar Dragset »Elevated Gallery«, die längere Zeit im großen Eingangsfoyer der historischen Halle des Hamburger Bahnhofs zu sehen war. Prof. Dr. Peter-Klaus Schuster hat für diese nun jüngst getätigten Ankäufe, den griffigen Titel des »Berliner Zimmers« vorgegeben und damit erwirkt, dass vornehmlich Kunstwerke von KünstlerInnen erworben wurden, die in Berlin ansässig sind und sich im weiteren Sinne mit Fragestellungen der Malerei auseinandersetzen, sogar in anderen Medien. So öffnet sich die Sammlung der unmittelbaren Gegenwart und reagiert auf die künstlerische Situation Berlins. Obwohl der Auftrag der Sammlung der Nationalgalerie darin besteht, die nationalen und internationalen Bestände zu erweitern und zu pflegen, erscheint die Beschränkung bei diesen Ankäufen auf Berlin durchaus gerechtfertigt, weil sich hier in den letzten Jahren eine höchst spannende und international hoch geschätzte Kunstszene etablierte, die die Koordinaten zwangsläufig verändert hat. Darauf gilt es zu reagieren, ebenso wie auf die jetzige Tendenz zur Malerei, die sich nicht mehr nur auf den klassischen Gattungsbegriff einengen lässt.

Ermöglicht 2005 durch den Verein der Freunde der Nationalgalerie.

Pressetext

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Berliner Zimmer
Neuerwerbungen der Nationalgalerie

mit Janet Cardiff / George Bures Miller, Thomas Demand, Johannes Kahrs, Astrid Klein, Via Lewandowsky, Michel Majerus, Chris Newman, Daniel Pflumm, Corinne Wasmuht, Michael Wesely, Nam June Paik, Bill Viola, Peter Campus, Marcel Odenbach, Christian Jankowski, u.a.