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Die Aktualität von Maschinenkunst erklärt sich nicht nur aus dem Gegensatz zur zeitgenössisch gebräuchlichen Technik, deren untransparente Mechanismen sie offen zu legen versucht. Vielmehr ist es die Frage nach der Eigenart der Maschine und ihrer Beziehung zum Menschen am Beginn des 21. Jahrhunderts, die sich im Zusammenhang mit dem stets aktuellen Thema von Überschneidungen zwischen biologischem und künstlichem Organismus stellt. Eine Standortbestimmung von Maschinenkunst heute ob dieser Relevanzen und Aktualitäten ist das Ziel, das zur Konzeption der Ausstellung Bewegliche Teile geführt hat. Das Projekt entstand in Zusammenarbeit zwischen dem Kunsthaus Graz und dem Museum Jean Tinguely in Basel und wird in beiden Häusern zu sehen sein. Ausgangs- und Orientierungspunkt stellt die legendäre Ausstellung „The Machine” dar, die 1968 im Museum of Modern Art die Entwicklung von Kunst-Maschinen und Maschinenkunst von der Renaissance bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts dokumentierte. Bewegliche Teile stellt nun die Frage nach der Bedeutung von Maschinen- und kinetischer Kunst für zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler und entwirft eine Entwicklungsgeschichte innerhalb einer Epoche, die nahtlos an die der Ausstellung „The Machine” von 1968 anschließt.

In einem ersten Teil dokumentieren Werke von Jean Tinguely, Michelangelo Pistoletto, Stephan von Huene, Krysztof Wodiczko, Hans Haacke, Rebecca Horn oder Olafur Eliasson u. v. m. die Relevanz von Kinetik in den Kunstentwicklungen von der zweiten Hälfte des Jahrhunderts bis heute.

Ein zweiter Teil der Ausstellung zeigt Arbeiten zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler, die eigens beauftragt wurden, einen Beitrag für Bewegliche Teile zu realisieren. Jason Rhoades, Thomas Baumann, Sabrina Raaf, Julien Berthier, Wendy Jacob, Christiaan Zwanikken, Fernando Palma Rodriguez und Jeppe Hein sind eingeladen, Ideen und Visionen zu Themen wie Bewegung und Maschine zu verwirklichen. Parallel zur Ausstellung im Kunsthaus zeigt die Neue Galerie im Studio eine Fotodokumentation über Jean Tinguelys Arbeiten. Die kinetische Skulptur „Große Spirale” wird im Innenhof der Neuen Galerie zu sehen sein.

Kooperation: Kunsthaus Graz; Museum Tinguely, Basel; steirischer herbst