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Der Bildhauer Botond stammte aus Südungarn. Geboren wurde er 1949 in Pécs (Fünfkirchen). Seit 1979 lebte er in Nürnberg und konnte sich rasch über die fränkische Kunstszene hinaus einen Namen machen. In den frühen 1980er-Jahren waren Pferde und Reiter ein figürliches Thema, dem er mit Draht und Stahlblech viele Facetten abgewann - un- oder besser gesagt antipathetisch. In der zweiten Hälfte der Achtzigerjahren trat er in der Kunsthalle Nürnberg hervor mit der Installation „Echo“ (Dr. Claus Pese schreibt im Werkverzeichnis 2012, Botond seit damit erstmals für die Kunstgeschichte greifbar geworden). Der Abstraktionsgrad ist höher, das Fragmentarische als Grundton wird sichtbar: In offenen Stahlblechkästen befinden sich Drahtfiguren. Aus dem Katalogtext dazu, 1986: „Wie seinen Zeichnungen genügen auch den Plastiken Botonds Andeutungen allgemeiner Stellungen, um Figurenbewegungen zu emanieren.“ (H.P. Miksch). Es folgten noch rund 20 Werkgruppen (bis heute von Vielen gesehen der Turm aus eingeschweißten Büchern im Germanischen Nationalmuseum). Das Generalthema war der Mensch und seine Auswirkung auf die Natur. 1991 schrieb Botond: „Während wir von Fortschritt und Entwicklung träumten, sind wir von der Naturkatastrophe Mensch im Schlaf überrascht worden.“ Seine Arbeiten sind in erster Linie dem Zeichnen, dem Schweißen und dem Nähen (LKW-Planen oder dünne Folien auf der Schusternähmaschine) geschuldet. Die Nähe dieser Arbeitsmethoden untereinander ist sprechend! Bei der Frage, wie eine so kleine städtische Kunsthalle wie die Fürther kunst galerie fürth eine Art von Retrospektive (die erste im deutschsprachigen Raum nach dem Tod von Botond im Oktober 2010) veranstalten könne, wurde die Lösung darin gefunden, das Thema Kopf auszuwählen, das sich fast in allen Phasen des umfangreichen Werkes findet. So können die künstlerische Entwicklung oder die unterschiedlichsten Materialien (von Bronze und Stahl bis Polyethylenfolie, von Draht bis LKW-Plane) berücksichtigt, Zeichnungen neben Plastiken und Skulpturen gezeigt werden.