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»Broken Ground« ist eine Ausstellung, die einen Überblick über die kanadische Fotografie nach Europa bringt. Die Ausstellung zeigt historische Bilder des kanadischen Nationalarchivs zusammen mit zeitgenössischen Arbeiten sechs bekannter kanadischer Künstler: Serge Clement, Rafael Goldchain, Thaddeus Holownia, David Hlynsky, Brenda Pelkey und Andrew Danson.

Die Ausstellung untersucht unterschiedliche fotografische Stile der Erfassung von Landschaft und Menschen. Die Auswahl von 88 Fotografien wurde getroffen, um die Neugierde der Betrachter auf Kanada als ein grosses und gering bevölkertes Land zu befriedigen. Die thematische Struktur der Ausstellung präsentiert Kanada als endlosen Landblock mit kultureller Homogenität und stellt diese Anschauung gleich-zeitig in Frage.

Kanada und besonders die kanadische Fotografie sind uns in Europa wenig bekannt, die US-amerikanische Kultur hingegen geläufiger. »Broken Ground« stellt Verknüpfungen zwischen historischer und zeitgenössischer kanadischer Fotografie her. Das zentrale Thema der Ausstellung »Broken Ground«, das aus dem Land und seinen

Bewohnern besteht, ist einfach: Die historischen Fotografien von 1858 bis ins frühe 20. Jahrhundert spiegeln die konventionellen und vielleicht romantischen An- sichten von Kanada als endlosem Land wider, das von den sprichwörtlichen »edlen Wilden« und von weissen Siedlern bewohnt ist. »Edle Wilde«: ein geläufiger historischer Begriff, dem eine »zwiespältige und widersprüchliche europäische Tradition, mit kultureller Andersartigkeit umzugehen« zugrunde liegt: »die Eingeboren einerseits als edel zu idealisieren und sie andererseits zu verdorbenen Wilden zu stempeln«.

Die zeitgenössischen Fotografien der Ausstellung von den sechs anerkannten kanadischen Fotografen Serge Clément, Rafael Goldchain, Thaddeus Holownia, David Hlynsky, Brenda Pelkey und Andrew Danson versuchen, den genannten Anschauungen gegenüber zu treten. Sie haben in den letzten zwanzig Jahren in Kanada fotografiert und dabei angestrebt, die konventionellen Ansichten von Land und Leuten zu überwinden.

Teils sind die Bilder Zeitkapseln, die sowohl evidente als auch verborgene Themen offenbaren. Andererseits handeln sie von der unbeschreibbaren Magie von Zufall und Widerspruch. Innerhalb des Konzeptes von »Broken Ground« finden sich stille Referenzen auf Land und Leute und in einigen Fällen auf das städtische Umfeld, die alle von der katastrophalen und vollständigen Dominanz des Menschen über unseren Planeten herausgefordert werden.

Die Unterschiedlichkeit der Arbeiten der sechs Fotografen zeigt die Vertrautheit, die jeder mit seinem Thema in einer veränderten Welt erlangt hat, in der Menschen mit Belastungen, mit Verschmutzung der Umwelt und mit dem Informations-Überangebot einen ziemlich veränderten Zeitgeist in Nordamerika und anderswo schaffen – während andere schlafen. »Broken Ground« ist ausserdem eine schlichte Metapher über die Heiligkeit der Erde und vielleicht der Menschheit. Wir können nicht zur Vergangenheit zurückkehren, aber können wir auf die Zukunft zurückblicken? Tatsächlich enthält diese Ausstellung die Hoffnung, die Betrachter ein wenig auf unvermeidliche Veränderungen einzustimmen.

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Broken Ground
Kanadische Fotografie im 19. Jahrhundert und heute
Kurator Andrew Danson Danushevsky

Künstler: David Hlynsky, Thaddeus Holownia, Rafael Goldchain, Serge Clément, Brenda Pelkey, Andrew Danson Danushevsky