Corinne Chambard. Identity

Die Folge der Ölbilder Identity zeigt zwanzig Mal ein gleiches Gesicht im gleichen Format. Zwanzig Mal blickt die Künstlerin den Betrachter ganz direkt, unbewegt und mit großen Augen, an und zwanzig Mal sehen wir einen Teil des gleichen Oberkörpers. Lediglich die vorgeführten Uniformen – zu sehen sind Helm und Jacke - sind verschieden, gehören jedoch wiederum alle in die napoleonische Zeit, in die Zeit der Befreiungskriege. Alle Bilder sind minutiös – und ohne Hilfsmittel – gemalt und zeigen trotz aller Überlappungen deutlich singuläre Eigenschaften, eben jene Zeichen persönlicher Identität, die das Andere im Gleichen bestätigen.

Auch die Folge Chez nous (Bei uns) – ebenfalls zwanzig Ölbilder – thematisiert die Suche nach eigener und fremder Identität. Die Bilder zeigen Beine und gestiefelte Füße in verschiedenen Haltungen, ebenfalls in den Uniformen europäischer Soldaten der Befreiungskriege. Auch in dieser Folge untersucht die Künstlerin Unterschiede im scheinbar Gleichen und ist damit dicht an einer Situation, die sie als „Ausländerin“ während ihrer Lebensjahre in Deutschland empfunden hat. Eigenes Erleben ist damit Hinter°©grund einer doppelbödigen Malerei, die figürlich daherkommt und konzeptionell motiviert ist. Die Uniformen der napoleoischen Zeit werden damit zum formalen Vorwand gegenwärtiger Malerei, der, 200 Jahre nach der Völkerschlacht von Jena-Auerstädt, die Bilder zudem in einen historischen Zusammenhang einspannt.

Corinne Chambard lebt und arbeitet nach einem längeren Aufenthalt in Berlin heute wieder in Paris.

Pressetext

Corinne Chambard. Identity
Malerei
Ort: Kabinett
Kurator: Erik Stephan