press release only in german

Seit mehr als einem Jahrzehnt wird der Papierschnitt wieder von ambitionierten Künstlern und Künstlerinnen praktiziert. Erweitert um die Technik des Cutout mit Skalpell oder Cutter finden sich Scherenschnitt und Schattenriss, die lange als Dilettantenkunst verschrieen waren, mit einem Mal ganz selbstverständlich im Mittelpunkt des künstlerischen Interesses. Die starke Tendenz zur Dekonstruktion in der zweiten Hälfte des 20.Jahrhunderts beförderte dieses Interesse. Oft aber wird der Papierschnitt nicht eigens thematisiert, sondern ist Teil hybrider künstlerischer Arbeiten. Das "Zeichnen mit der Schere" ist eine Erweiterung der Zeichnung ins Räumliche hinein - oder zumindest die Suggestion von Tiefe. Bei Bildhauern von Auguste Rodin über Lothar Fischer bis zu Felix Droese war stets eine von Moden unabhängige Affinität zum Scherenschnitt oder verwandten Erscheinungen wie dem Schattentheater vorhanden, was sicher mit (dem Denken) der Konturierung in der Bildhauerei zu tun hat. Antje Buchwald in ihrem Textbeitrag für den Katalog zur Ausstellung (€ 12,-): "Wahrnehmen ist Ausschneiden."

Mit trashigen Themen, Gemeinschaftsarbeiten, Großformaten, extrem fragilen Arbeiten ebenso wie mit wuchernden Wandinstallationen zeigen die teilnehmenden Künstler der Jahrgänge 1954 bis 1977 die innovativen Potenziale der Kunstform und einen Querschnitt aktueller Positionen.

only in german

Cut . X
Kurator: Hans-Peter Miksch

Künstler: Harriet Gross, Daniela Huber, Yvonne Jakob, Zipora Rafaelov, Stefan Saffer, Hansjörg Schneider, Annette Schröter