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Die fotografischen und filmischen Werke des belgischen Künstlers David Claerbout (geb. 1969) bestechen durch ihre geheimnisvolle, melancholische Poesie. Sie setzen uns mit filmischen Bildern in Beziehung ohne dabei eine konkrete Geschichte zu erzählen. Ihre Motive – meist Menschen in Landschaften oder utopischen Architekturen – handeln von ihrer Vergänglichkeit, die Claerbout durch subtile digitale Manipulationen in einen Zustand der Zeitlosigkeit übersetzt. Alltägliche Erscheinungen wie die Bewegungen des Windes in den Blättern eines Baumes, die Reflexion des Sonnenlichts oder die friedliche Geräuschkulisse eines Gartens werden von Claerbout digital bearbeitet, so dass sich der lineare Ablauf von Zeit auflöst. Was zunächst als eine Beobachtung der Wirklichkeit erscheint, stellt sich bald als virtuelle Konstruktion heraus. Durch diesen Widerspruch stellt Claerbout die Frage nach der „Verlässlichkeit“ fotografischer Bilder in einer digitalen Welt: Worin kann heute die Bedeutung des Bildes bestehen, wenn es von der Aufnahme bis zur Projektion von endlos manipulierbaren elektronischen Signalen definiert wird?

Die Ausstellung im Kunstbau der Städtischen Galerie im Lenbachhaus wird die neuesten Produktionen des Künstlers umfassen, die während seines Aufenthalts als Stipendiat des DAAD in Berlin entstanden sind. Sie reiht sich ein in eine Folge von Ausstellungen des Lenbachhauses, wie etwa der Gruppenausstellung Geschichten des Augenblicks (1999) oder den Einzelausstellungen James Coleman (2001) und Thomas Demand (2002), die sich mit der Bedeutung des filmischen und fotografischen Bildes in der Gegenwartskunst auseinander setzten. Pressetext

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David Claerbout
Kunstbau

Kuratorin: Susanne Gaensheimer