press release only in german

Die kestnergesellschaft präsentiert die Gruppenausstellung »Der Schein | Glanz, Glamour, Illusion«, die sich der Bedeutung von Glanz, Licht und wertvollen Materialien in der zeitgenössischen Kunst widmet. Hochkarätige Werke international renommierter Künstlerinnen und Künstler wie u. a. Joseph Beuys, Max Bill, Andreas Gursky, Yayoi Kusama, Sherrie Levine und Thomas Demand beleuchten die Doppeldeutigkeit des Begriffs Schein, der sowohl Lichtquelle und Reflexion, als auch Anschein und Täuschung bezeichnet. Kooperationspartner der Ausstellung ist enercity.

Die Ambivalenz des Scheins zeigt sich in den ausgewählten Kunstwerken, welche mit edlen Materialien, Reflexion und Ewigkeit auf der einen und mit Illusion, Blendung und Vergänglichkeit auf der anderen Seite spielen. Beide Aspekte sind nicht nur historisch bedeutsam, sondern auch in einer dem Spektakel folgenden Gegenwart verstärkt präsent. Glänzende, reflektierende Oberflächen verleihen einem Objekt den Schein des Immateriellen: Das Objekt tritt durch die Dominanz der Reflexionen in den Hintergrund, es löst sich in ein scheinbares Nichts auf. Historischer Ausgangspunkt der Ausstellung ist Constantin Brâncuşi, der Anfang des 20. Jahrhunderts mit den hochpolierten Oberflächen seiner Skulpturen die Spur der künstlerischen Hand aus seinem Werk tilgte. Der vollendeten Qualität industriell gefertigter Produkte folgend, treten die spiegelnden Plastiken in einen sich ständig wandelnden Dialog mit der Umgebung und den Betrachtern. Neben der Reflexion lassen sich Wertsuggestion, Inszenierung, Glamour und Fetischisierung als wichtige Kategorien zeitgenössischer Kunst im Spannungsfeld des Scheins lokalisieren.

Anlass der Ausstellung »Der Schein | Glanz, Glamour, Illusion« in der kestnergesellschaft sind die spektakulären Funde auf der Trasse der Nordeuropäischen Erdgasleitung (NEL), des größten Archäologieprojektes Niedersachsens, die in der Ausstellung »Im Goldenen Schnitt« (23. August 2013 bis 2. März 2014) im Landesmuseum Hannover präsentiert werden. Auf dem rund 200 km langen Teilabschnitt durch Niedersachsen entdeckten Forscher mehr als 150 weitgehend unbekannte Siedlungen und Gräberfelder – ein buchstäblich »goldener Schnitt« durch rund 11.000 Jahre Geschichte. Sensationeller Mittelpunkt der Ausstellung im Landesmuseum ist der Goldschatz von Gessel. Er wird erstmals öffentlich gezeigt und ist einer der größten bronzezeitlichen Goldschätze, die je in Europa gefunden wurden. Zeitgleich geht in der kestnergesellschaft die Ausstellung »Der Schein | Glanz, Glamour, Illusion « der Idee von Glanz und Perfektion und ihrer Täuschung in der zeitgenössischen Kunst nach.

Liste der teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler: John Armleder (1948, Genf) Bernadette Corporation (gegründet 1994, New York) Joseph Beuys (1921, Krefeld; †1986, Düsseldorf) Max Bill (1908, Winterthur; †1994, Berlin) Constantin Brâncuși (1876, Hobita, Rumänien; †1957, Paris) James Lee Byars (1932, Detroit; †1997, Kairo) Thomas Demand (1964, München) Fischbecker Kopf Sylvie Fleury (1951, Genf) Isa Genzken (1948, Bad Oldesloe) Felix Gonzalez-Torres (1957, Güaimaro; †1996, Miami) Manuel Gorkiewicz (1976, Graz) Andreas Gursky (1955, Leipzig) Damien Hirst (1965, Bristol) Katarina Hruskova (1984, Ruzomberok, Slowakei) Yayoi Kusama (1929, Matsumoto) David Lamelas (1946, Buenos Aires) Oliver Laric (1981, Innsbruck) Mark Leckey (1964, Birkenhead) Sherrie Levine (1947, Hazleton) Paul McCarthy (1945, Salt Lake City) Niedersächsischer Meister (um 1420) Rivane Neunschwander (1967, Belo Horizonte) Michelangelo Pistoletto (1933, Biella) Wolfgang Tillmans (1968, Remscheid)

only in german

der schein
glanz, glamour, illusion

künstler:
John Armleder, Bernadette Corporation , Joseph Beuys, Max Bill, Constantin Brancusi, James Lee Byars, Thomas Demand, Sylvie Fleury, Isa Genzken, Felix Gonzales-Torres, Manuel Gorkiewicz, Andreas Gursky, Damien Hirst, Katarina Hruskova, Yayoi Kusama, Oliver Laric, David Lamelas, Mark Leckey, Sherrie Levine, Paul McCarthy, Rivane Neuenschwander, Michelangelo Pistoletto, Wolfgang Tillmans.

kuratoren:
Heinrich Dietz, Antonia Lotz, Susanne Figner