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Faszination Finnland - mit der Ausstellung Dreamaholic gibt die Weserburg erstmals einen Einblick in die aktuelle finnische Kunstszene. Die Werke stammen aus der in Berlin und Helsinki beheimateten Miettinen Collection. Neben etablierten Künstlerinnen und Künstlern wie Eija-Liisa Ahtila, Jiri Geller und Robert Lucander werden vor allem junge, vielfach noch zu entdeckende Positionen vorgestellt. Sie spiegeln die lebendige Vielfalt der finnischen Gegenwartskunst und machen augenfällig, wie eigenständig sie sich mit den internationalen Strömungen und Kunstdebatten auseinandersetzen. Ein Schwerpunkt innerhalb der Ausstellung ist neben Skulptur und Fotografie die Malerei. Die Weiterentwicklung konstruktiver und minimalistischer Konzepte ist ebenso vertreten wie die Wiederaufnahme und Fortführung gegenständlicher Bildformen der Pop Art und der Postmoderne. Die Spannbreite der gewählten Ausdrucksformen reicht von poetischen Bilderfindungen bis hin zu den homoerotischen Darstellungen von Tom of Finland.

Der Ausstellungstitel Dreamaholic, einem Gemälde von Jani Hänninen entliehen, beschreibt eindrücklich die erfinderische Kraft der Kunst, aber auch die große Leidenschaft, mit der Timo Miettinen gemeinsam mit der Familie und seiner Frau Iiris Ulin die Sammlung zusammengestellt hat. Sie umfasst insgesamt 800 Werke der finnischen und internationalen Kunst. Dreamaholic präsentiert mit rund 70 Werken von 32 Künstlern und Künstlerinnen eine pointierte Auswahl und belegt nachdrücklich das Credo des Sammlers Timo Miettinen: „Mit Blick auf finnische Kunst kann man noch die eine oder andere Überraschung erleben.“

Miettinen Collection
Timo Miettinen, Vorsitzender der Teleste Oyj und Vorstandsmitglied von Ensto Oy, pflegt eine enge Verbindung mit der Kunst seit seinem fünfzehnten Lebensjahr. Zusammen mit seiner Mutter begann er, finnische Landschaftsmalerei des 19. und 20. Jahrhunderts zu sammeln. Seit 2004 erweitert Timo Miettinen gemeinsam mit seiner Familie die Sammlung um internationale zeitgenössische Kunst.

2010 hat Miettinen in Berlin Charlottenburg den Salon Dahlmann gegründet, benannt nach der letzten Besitzerin des Hauses, Hildegard Dahlmann. Mit diesem Ort wurde eine Verbindung zu der Tradition der Berliner Salonkultur etabliert, deren Ursprung im Umfeld des Kurfürstendamms in Westberlin zu finden ist. Der Salon präsentiert ein vielseitiges Programm, das eine breite Palette künstlerischer Formate enthält: Ausstellungen, Konzerte, Performances und Workshops. „International gesehen war Deutschland immer meine zweite geistige Heimat. Dieses Projekt bedeutet für mich, nun eine Brücke zwischen Berlin und Helsinki bauen zu können. Zusätzlich möchte ich finnische Künstler etablieren, die hier noch nicht so bekannt sind.”, Timo Miettinen

Die Miettinen Collection enthält Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen von Künstlerinnen und Künstlern unterschiedlicher Generationen und Nationalitäten vom 19. bis 21. Jahrhundert, aber auch Marmorplastiken aus der römischen Antike. Die Sammlung verfolgt zwei Ziele: Sie will junge Kunst fördern und den Bekanntheitsgrad bedeutender (nicht nur) finnischer Künstlerinnen und Künstler stärken. Zugleich geht es ihr um einen Austausch künstlerischer Ideen auf hohem internationalem Niveau. Deshalb umfasst die Sammlung ein breites Spektrum von Künstlern, darunter Georg Baselitz, Louise Bourgeois, Monica Bonvicini, André Butzer, William Copley, Matthias Dornfeld, Luis Gordillo, Peter Halley, Secundino Hernández, Kaarina Kaikkonen, Matti Kujasalo, Heikki Marila, Kirsi Mikkola, Jussi Niva, Albert Oehlen, Janne Räisänen, Aurora Reinhard, Anselm Reyle, Julian Röder, Helene Schjerfbeck, Marianna Uutinen, Manolo Valdés.

Die Sammlung ist heute im Rahmen von thematischen Wechselausstellungen im Salon Dahlmann in Berlin und im angrenzenden privaten Apartment zu sehen. Ein Teil ist in Helsinki im privaten Rahmen der Öffentlichkeit zugänglich. Die Weserburg präsentiert die Miettinen Collection erstmals in einem musealen Kontext.

Mit freundlicher Unterstützung der Museumsfreunde Weserburg. In Kooperation mit dem Finnland-Institut in Deutschland und dem jazzahead! Festivals 2017