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»Die Unsterblichen« von Elisabeth Masé sind zu einer Zeit entstanden, in der die figurative Malerei wieder allerorten in Galerien und Museen Einzug gehalten hat. Dabei lässt sich nicht nur eine Wiederentdeckung des traditionsreichen Mediums Malerei, sondern zugleich eine Rückbesinnung auf kunsthistorische Traditionen und Themen beobachten.

Die Bilder von Elisabeth Masé, die seit 2001 entstanden sind, nehmen innerhalb dieser figurativen Tendenzen eine eigenwillige Position ein. Sie beziehen sich auf die klassische Bildgattung des Porträts. Das Porträt war seit jeher ein Gegenstand zur Inszenierung der Persönlichkeit, dem Wunsch verpflichtet, einen Moment gegenwärtig zu halten, die Gezeigten gewissermaßen in die Unsterblichkeit zu überhöhen.

Elisabeth Masé akzeptiert nie die Selbstdarstellung der Porträtierten. Die Beobachtung des Modells jenseits seiner Schauseite ist stets der Ausgangspunkt des künstlerischen Arbeitens. Sie sucht, das Verborgene sichtbar zu machen, eine explizite, zuweilen geradezu entlarvend wirkende Sicht auf die Modelle ins Bild zu setzen.

Zunehmend radikalisiert sie ihre Verfahren, setzt immer stärker auf surreale Bildkompositionen, enthebt in den jüngsten Arbeiten die Dargestellten vollends ihres visiblen Kontexts zugunsten einer anderen Wirklichkeit, die erst das Auge der Künstlerin erspäht hat. Ihrer Alltagswelt entledigt, tauchen die Porträtierten in fremden, frei erfundenen Szenen auf, zuweilen als unergründlich rätselhafte, fremde Existenzen. Durch aufgesetzte Posen und geborgte Attitüden, phantastische Kostüme oder Deformationen wird die reine Porträtebene im Sinne einer Abbildhaftigkeit durchbrochen und eine symbolistische, surreale Aura erzeugt. Nicht selten verwendet Elisabeth Masé dazu auch Allegorien, tradierte Topoi oder andere Zitate aus der Kunstgeschichte.

Mit ihren Gemälden verleiht Elisabeth Masé der jahrhundertealten Porträtmalerei neue Impulse, die sich deutlich von anderen Positionen nach 1945 unterscheiden.

Ausstellung und Katalog sind in Kooperation mit der Studiengalerie der Kunsthalle Bielefeld entstanden.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit Texten von Jan Hoet, Jutta Hülsewig-Johnen und einem Interview der Künstlerin mit Stefanie Heraeus.

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Elisabeth Mase
DIE UNSTERBLICHEN