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1929 organisierte und präsentierte der Deutschen Werkbund in den Städtischen Ausstellungshallen am Interimtheaterplatz im Schlossgarten die Ausstellung „Film und Foto“ (kurz: FIFO). Die etwa 1200 Exponate von 200 Autoren gaben erstmals einen Überblick über historische und aktuelle Entwicklungen in den verschiedenen Arbeits- und Anwendungsbereichen von Film und Fotografie wie Kunst, Werbung, Propaganda und Presse. Die international besetzte Schau bewertete den Status von Film und Fotografie erstmals nach den tatsächlichen Auswirkungen auf die kulturellen Vorgänge jener Zeit.

Die Ausstellung zeigte klassische Genres (Porträt, Landschaft und Stillleben) neben Reportagen aus verschiedenen Kontexten, wissenschaftsbezogene Aufnahmen neben lichtexperimentellen Studien, Fotocollagen, -montagen und -typografien. Unkonventionell inszeniert – nur auf Papier aufgezogen bzw. passepartouriert und mit Nägeln befestigt – wurden anonyme Arbeiten ebenso wie Werke namhafter Künstler, Einzelaussteller und Fachklassen etwa des Bauhauses Dessau, der Folkwang-Schule Essen oder des Lette-Vereins Berlin gezeigt. In der FIFO mischten sich so die Formate Messe und Kunstausstellung. Die Bildsprache der gezeigten Arbeiten betonte ihren fotografischen Charakter und brach radikal mit traditioneller Kunstfotografie.

Der Württembergische Kunstverein rekonstruierte die FIFO 1975 zunächst teilweise im Rahmen der Ausstellung »Fotografie 1929/1975«, eine umfangreiche Wiederherstellung wurde 1979 für die Wanderausstellung »Film und Foto der zwanziger Jahre« erarbeitet.

Die mehr als 70 Arbeiten umfassende Präsentation der Staatsgalerie erinnert an die FIFO als Meilenstein in der Ausstellungs- und Mediengeschichte. Sie umfasst neben dem originalen Ausstellungsplakat mehr als 60 Fotografien von in der FIFO vertretenen Künstlern – darunter Arbeiten von Berenice Abbot, Eugène Atget, Willi Baumeister, Hannah Höch, László Moholy-Nagy, Paul Outerbridge, Man Ray und Alexander Rodtschenko.

In einem eigenen Ausstellungsraum wird eine Auswahl von etwa zehn Kurzfilmen aus dem damaligen Filmprogramm von FIFO gezeigt, die mittlerweile zu den Klassikern des Avantgardefilms zählen. Die Präsentation ergänzt die künstlerischen Arbeiten mit dokumentarischem Material.

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Film und Foto: Eine Hommage

Künstler: Berenice Abbott, Eugène Atget, Willi Baumeister, Marcel Duchamp, Hannah Höch, László Moholy-Nagy, Paul Outerbridge, Man Ray, Alexander Rodtschenko ...