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In einem zehntägigen Projekt erinnert die Kunsthalle Düsseldorf an die legendären Fluxus-Aktionen, die sich vor vier Jahrzehnten ereigneten, die rheinische Kunstszene nachhaltig beeinflußten und den Ruf Düsseldorfs als bedeutenden Standort für zeitgenössische Kunst mit begründeten.

Dokumente, Fotos und Filme rücken eine internationale künstlerische Bewegung im Zwischen-bereich von Musik, Literatur, Theater und Bildender Kunst ins Bewußtsein, die den Weg zu Performance, Videokunst und Concept Art vorbereitete. Im Zentrum des Rückblicks steht der kurz vor der offiziellen Konstituierung von Fluxus stattfindende Aktionsabend Neo-Dada in der Musik (Kammerspiele Düsseldorf, 16. Juni 1962, mit Maciunas, Paik, Patterson, Schmit, Vostell u. a.) und das Festum Fluxorum Fluxus, Musik und Antimusik, Das Instrumentale Theater.

Von Nam June Paik und Joseph Beuys initiiert, von Beuys in Absprache mit Fluxus-Gründer George Maciunas organisiert, wurde das Festum Fluxorum am 2. und 3. Februar 1963 in der Aula der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf abgehalten (mit Beuys, Higgins, Knowles, Klintberg, Køpcke, Maciunas, Olzon, Paik, Schmit, Spoerri, Trowbridge, Vostell, Williams u.a.). Fotografien von Manfred Leve und Reiner Ruthenbeck dokumentieren die Sprengkraft der meist minimalistisch strukturierten Fluxus Pieces, die in Bezug auf Material und Inhalt (A-Symbolisches, Alltägliches, Profanes etc.) lapidar, spielerisch, humorvoll und provokant Grenzen überschritten, radikal neue Maßstäbe in der Kunst setzten.

Die Düsseldorfer Ereignisse werden exemplarisch durch weitere lokale und regionale Veran-staltungen der damaligen Zeit - z. B. in der Wuppertaler Galerie Parnass - kontextualisiert. In einer chronologischen Abfolge werden überraschende, oft spontan entstandene Vernetzungen sichtbar, die ein spannendes, facettenreiches Panorama ergeben. Deutlich wird hier vor allem, daß der Galerist Jean-Pierre Wilhelm, Begründer der von 1957 bis 1960 gemeinsam mit Manfred de la Motte geführten Galerie 22 in Düsseldorf, für die Vermittlung von Fluxus in Deutschland eine Schlüsselfigur war. Wilhelms intellektuell engagiertes, eher im Hintergrund wirkendes Eintreten für Fluxus resultierte aus seiner frühen intensiven Förderung von Nam June Paik, der seine erste öffentliche Aufführung Hommage à John Cage in der Galerie 22 durchführte (13. November 1959). Wilhelms weitverzweigte internationale und regionale Kontakte - etwa zur experimentellen Kölner Musikszene im Umfeld des Ateliers Mary Bauermeister und des Studios für experimentelle Musik beim WDR - schufen wesentliche Voraussetzungen dafür, daß Fluxus in seiner Profilierungsphase eine öffentliche Plattform und konkrete Aufführungsmöglichkeiten erhielt.

Vorträge zu Fluxus und Fluxus-Pieces Am Samstag, dem 26. Juli 2003, ab 15 Uhr findet begleitend zum Ausstellungsprojekt ein Programm mit Vorträgen von Ina Conzen, Dieter Daniels und Justin Hoffmann sowie Aktionen und Fluxus-Pieces von Emmett Williams und Ann Noël statt. Pressetext

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Fluxus in Düsseldorf 1962/63

mit Beiträgen von und über George Maciunas, Nam June Paik, Joseph Beuys, La Monte Young, Arthur Köpcke, Tomas Schmit, Daniel Spoerri, Emmett Williams, Robert Watts, Jean-Pierre Williams, Benjamin Patterson, Frank Trowbridge, Staffan Olzon, Bengt af Klintberg, Dick Higgins, Wolf Vostell

Im Zentrum der Ausstellung steht das Festum Fluxorum Fluxus, das – von George Maciunas und Nam June Paik initiiert, von Joseph Beuys organisiert – am 2. und 3. Februar 1963 in der Aula der Staatlichen Kunstakademie stattfand.
Fotografien von Manfred Leve und Reiner Ruthenbeck

Ein Projekt der Kunsthalle Düsseldorf
Konzeption: Susanne Rennert