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Der Hamburger Bahnhof widmet sich in einer mehrteiligen Ausstellungsreihe unter dem Titel "secret universe" Künstlern, die innerhalb des etablierten Kunstdiskurses weitgehend unberücksichtigt bleiben. Nach der dritten Ausstellung mit Werken des amerikanischen Künstlers Morton Bartlett, die bis zum 15. Oktober 2012 verlängert wird, zeigt der vierte Teil von "secret universe" die komplexen Zahlenbilder von George Widener.

Der 1962 in Kentucky geborene Widener hat schon früh eine Vorliebe für Zahlen und Kalender, Numerologie, historische Daten, Bevölkerungsstatistiken und mathematische Berechnungen entwickelt. In seinen klar strukturierten Zeichnungen kombiniert er reale historische Ereignisse, wie den Untergang der Titanic, mit eigenen Berechnungen, analysiert das Weltgeschehen sowie seine eigene Biografie und entwickelt spezifische Codes für superintelligente Computer der Zukunft. Beeinflusst von den Theorien Ray Kurzweils, einem der führenden Forscher zum Thema der künstlichen Intelligenz, ist Widener davon überzeugt, dass im Jahre 2045 die Verschmelzung von Hochleistungsrechnern und menschlichen Gehirnen stattfindet und das Bewusstsein in Software verwandelt wird. Mit seinen geheimen Algorithmen folgenden Bildern will Widener diesen Supercomputern intelligente Unterhaltung bieten und sie dazu bringen der Menschheit freundlich gesinnt zu sein. Die Zahlen und Daten sind für Widener nicht intellektuell reflektierte Muster, sie sind Teil seiner inneren Struktur, das grundlegende System seiner Wahrnehmung von Welt. Denn Widener ist ein Savant, das heißt ein Mensch mit einer außergewöhnlichen Inselbegabung für Zahlen und Kalender.

Der vierte Teil von "secret universe" gibt Einblick in das vielschichtige Werk von George Widener und zeigt die wichtigsten Werkgruppen des Künstlers, sowie eine Reihe von neuen, eigens für die Ausstellung entwickelten Zeichnungen. Die Ausstellung im Hamburger Bahnhof ist die erste Einzelausstellung von Widener in einem europäischen Museum.

Die Reihe "secret universe" wird durch die "About Change, Stiftung" ermöglicht.

Kuratiert von Claudia Dichter und Udo Kittelmann

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George Widener
secret universe IV.
Kuratoren: Claudia Dichter und Udo Kittelmann