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1957 schuf Gerhard Richter an der Dresdner Hochschule für Bildende Künste eine uns heute überraschende Gruppe von 31 Arbeiten auf Papier. Mit der realistischen Malerei, zu der er ausgebildet worden war, hatten diese Werke nämlich nichts zu tun, dafür waren sie den Aquarellen von nächtlichen Landschaften näher, die er in seiner Jugend gemalt hatte. Diese Nähe lag weniger in der Erscheinung der Arbeiten, sondern in ihrer Intimität und in der melancholischen Stimmung. Hinzu kam Richters Eindruck, dass darin eine Freiheit lag, die seinen offiziellen Bildern abging. Bevor er 1961 die DDR verliess, vertraute er diese ungewöhnlichen Blätter einem Studienfreund an, der sie aufbewahrte. Als Richter sie 1989, nach der Wende, wiedersah, erschienen sie ihm nach wie vor stimmungshaft, und er war davon berührt. Inzwischen hatte sich nämlich in seinem Werk – in den Landschaften ebenso wie in den sogenannten abstrakten Bildern – eine aus der romantischen Malerei vertraute Stimmung Bahn gebrochen, die hier erst angedeutet war. Aus der Erinnerung an die Jugendjahre erhielt der Zyklus, der inzwischen als Dauerleihgabe im Kunstmuseum Winterthur deponiert wurde, seinen Titel. Elbe, bisher erst einmal gezeigt, wird ergänzt durch Arbeiten Richters aus der Sammlung.

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Gerhard Richter: Elbe