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Leipzig ist in aller Munde wegen Neo Rauch und der „Neuen Leipziger Schule“. Doch die Leipziger Schule der 80er Jahre hat auch Wurzeln im Bereich konzeptioneller Gegenentwürfe, intermedialer Aktivitäten und einer expressiven, eher zum Abstrakten neigenden Formsprache in der Malerei ausgeprägt. Ereignisse wie die Gründung eines von HANS-JOACHIM SCHULZE initiierten intermedialen Arbeitskreises (1979), die Auftritte von Schulzes „Gruppe 37,2“ (seit 1982), oder der „Leipziger Herbstsalon“ (1984) belegen dies. Mit der Ausstellung aktueller Bilder von Hans-Joachim Schulze soll dieses Kapitel der Leipziger Traditionslinien neu beleuchtet werden. Schulze, der während des Studiums an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst gegen die „angepassten farblosen Säcke“ polemisierte und den permanenten Tabubruch, die Grenzüberschreitung zwischen Kunst, Musik, Performance und Theorie proklamierte, nutzte die verführerische Kraft des Wortes, um stundenlang über Arbeit und Freiheit, Besitz und soziales Fließen zu referieren, zumeist unter Entwicklung eindrucksvoller schematischer Zeichnungen. Der Umbruch von 1989 war der Beginn seiner andauernden Beschäftigung mit gesellschaftlichen Grundfragen, die er in großen Werkzyklen thematisierte.

Der Zyklus „Göttinnen und Götter“ zeigt fast alle Werke, die Hans-Joachim Schulze seit 1989, z.T. in Kooperation mit anderen Künstlern zum Thema gemalt hat. Es handelt sich um Porträts reeller Personen, deren inneres Wesen der Künstler im Bild zu erfassen sucht. Die Ausstellung soll einen kosmotheistischen Blick entwerfen, in dem sich das Weibliche und das Männliche als in Opposition befindliche Kräfte („Jin“ und „Jang“) gegenüberstehen.

Zur Eröffnung am 21. Februar ab 19 Uhr spielt das INNENSASSINNEN INSOLVENZ ORCHESTER, eine Gruppe von Improvisationsmusikern mit variierender Besetzung. Außerdem führt CHRISTIAN SCHMIDT-CHEMNITZER zwischen 19.30 und 20.30 Uhr eine Eisperformance im Foyer des Bethanien durch.

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Hans-Joachim Schulze
Göttinnen und Götter