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Henrik Olesen (*1967 Esbjerg, DK, lebt in Berlin) zeigt in seiner vierten Einzelausstellung in der Galerie Daniel Buchholz unter dem Titel "How do I make myself a body?" neue Collagen, Objekte und räumliche Interventionen, die sich mit der Idee eines Portraits, dem Konstrukt einer Biografie, auseinandersetzen. Als ein phantomhaftes Subjekt wählt Henrik Olesen den britischen Mathematiker Alan Turing (1912-1954). Die spezifische Biografie Alan Turings bildet dabei aber nur den Ausgangspunkt, für abstraktere Überlegungen zur Konstruktion von Identität und Körperlichkeit sowie zu Status, Form und Repräsentation von Information. Wie in einem Koordinatensystem wird anhand von Textfragmenten, Bildern und Objekten ein vielgestaltiges Profil einer potentiellen Figur entwickelt, das mit Zitaten beispielsweise Guillaume Apollinaires, William S. Burroughsʼ, Antonin Artauds, Man Rays und Francis Picabias weniger ein einheitliches Wesen zu erschaffen sucht, als vielmehr dessen Fragmentiertheit und Konstruiertheit auszustellen.

In den letzten Jahren hat Henrik Olesen an einer umfassenden ikonographischen Recherche zu homo-sozialen und homoerotischen Repräsentationen in Bildern der Kunst- und Kulturgeschichte gearbeitet, die er 2007 unter dem Titel "Some Gay-Lesbian Artists and/or Artists relevant to Homo-Social Culture I-VII" im Migros Museum für Gegenwartskunst in Zürich ausgestellt hat und die im soeben erschienen Katalog "Some Faggy Gestures" (JRP Ringier & Migros Museum für Gegenwartskunst, Zürich 2008) dokumentiert ist, den wir während der Ausstellungseröffnung präsentieren.

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Henrik Olesen
"How do I make myself a body?"

Eröffnung am Donnerstag, dem 11. Dezember 2008, 19-21 Uhr