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Der dänische Künstler Henrik Plenge Jakobsen beschäftigt sich damit, wie politische, ökonomische und soziale Strukturen auf unser Leben einwirken. Kunst und Wirklichkeit sind für ihn keine separaten Bereiche, die sich zeitweise zusammenschließen lassen. Kunst repräsentiert vielmehr eine jener Realitäten, aus denen unsere Wirklichkeit besteht. Für den Kunstverein hat Jakobsen eine Ausstellung konzipiert, die sich mit der Geschichte des Computerherstellers IBM befasst. Verschiedene skulpturale Installationen und Grafiken bringen Stationen aus der Historie des amerikanischen Unternehmens zur Anschauung, das sich im Laufe der Zeit immer wieder neu strukturiert und seine Produktpalette sowie seine Verkaufs- und Marketingstrategien der Gegenwart angepasst hat. Die einzelnen Elemente der Ausstellung lassen sich dabei sowohl als Illustration der Firmengeschichte lesen als auch als abstrakte Werke. Der Computerhersteller wiederum erscheint als prägnantes Beispiel fundamentaler Umbrüche in der Unternehmenskultur des 20. Jahrhunderts, die sich auch auf andere gesellschaftliche Bereiche übertragen lassen.

Die Einzelausstellung von Henrik Plenge Jakobsen findet im Rahmen des Kooperationsprojekts Die Letzten ihrer Art – Eine Reise zu den Dinosauriern des Kunstbetriebs statt. Erstmalig haben die Kunstvereine Bonn, Düsseldorf und Köln ein gemeinschaftliches Veranstaltungs- und Katalogprojekt erarbeitet, in der die institutionellen Herausforderungen für Kunstvereine im 21. Jahrhundert diskutiert werden sollen. Kunstvereine sind in ihrem Kern bürgerliche Institutionen, die sich im Vormärz des 19. Jahrhunderts als engagierte Antwort auf die adeligen Salons entwickelt haben. Was passiert aber, wenn wir feststellen, dass in unserer postbürgerlichen Gesellschaft Vereinskultur, bürgerliches Engagement und förderale Logiken einen Bedeutungsverlust erleben und wie wirkt sich dies auf Kunstvereine aus? In Anspielung auf Douglas Adams berühmtes Buch Die Letzten ihrer Art stellen wir Kunstvereine als eine vielleicht bedrohte, aber auch besondere und sehr erhaltenswerte Spezies vor und nehmen sie in verschiedenen Veranstaltungen in Bonn, Köln und Düsseldorf unter die Lupe.

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Henrik Plenge Jakobsen
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