press release only in german

Warum ich? Womit habe ich das verdient? Wo finde ich noch Trost? Existentielle Fragen, die elf Schülerinnen und Schüler der Johann-Christoph-Winters-Schule (Städtische Schule für Kranke in der Uniklinik Köln) besonders bewegten. Ganz persönliche Antworten fanden sie bei der intensiven Auseinandersetzung mit dem so genannten Hiob-Altar. Gemeinsam mit ihren Lehrerinnen widmeten sie sich dem Kunstwerk aus dem 15. Jahrhundert und ließen sich von der Darstellung des schwer geprüften Hiobs zu eigenen Zeichnungen, Collagen, Fotografien und Gedichten inspirieren. Die Verarbeitung ihres persönlichen Schicksals macht die Arbeiten der Jugendlichen zu besonders ausdrucksstarken Exponaten. Kunst hilft Jugendlichen, das eigene Schicksal zu verarbeiten

In Kooperation mit der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Uniklinik Köln und der Johann-Christoph-Winters-Schule zeigt das Wallraf die Werke vom 4. März bis zum 16. Mai in direkter Nachbarschaft zum Hiob-Altar im ersten Obergeschoss des Museums. Die künstlerische Auseinandersetzung der Jugendlichen mit dem mittelalterlichen Werk verdeutlicht eindrucksvoll, wie Kunst auch jenseits vom puren ästhetischen Genuss genutzt werden kann, und welch hohen therapeutischen Wert sie in sich birgt. Der neutrale Betrachter wird dank der Arbeiten der Schüler die Hiob-Thematik tiefer begreifen, denn Anuschka J. (18 Jahre), Benny W. (19), Desirée K. (18),Fabian S. (17), Jana S. (18), Jule Z. (18), Lara G. (17), Leon B. (17), Marco T. (18), Marlon R. (17) und Sarah R. (18) haben es in die heutige Zeit gerückt.

„Warum ich?“

Bekannter als Hiob sind die harten Schicksalsschläge, die er erleiden muss, und die als Hiobsbotschaft zum geflügelten Wort wurden. Er verliert nacheinander Haus und Hof, seine Kinder und am Schluss seine Gesundheit. Anlass seines Leidens ist eine Wette zwischen Gott und dem Teufel, der behauptet, dass ein derart geprüfter Mensch nicht mehr gottesgläubig sein könne. Doch Hiob verflucht Gott nicht. Er erhält seinen Besitz doppelt zurück, gewinnt eine neue Familie und der Teufel verliert die Wette.

Der Hiob-Altar (Originaltitel: Triptychon mit Szenen aus dem Leben Hiobs) stammt vom Meister der Katharinenlegende und dem Meisterder Barbara-Legende, die beide im letzten Drittel des 15. Jahrhunderts in Brüssel tätig waren. Er ist aus Eichenholz und misst ca. 120 x 360 cm. Das Werk steht in Saal 7 der Mittelalterabteilung (I. Etage) des Wallraf-Richartz-Museums & Fondation Corboud.

only in german

Hiob & Ich – Eine außergewöhnliche Ausstellung

Künstler: Meister der Katharinenlegende, Meister der Barbara-Legende ...