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I promise it´s political: Ein Rundgang
Kooperationsprojekt Museum Ludwig/Theater der Welt

Die Behauptung einer Unterscheidbarkeit von Spiel und Wirklichkeit ist fester Bestandteil der Vereinbarung, die einem Museumsbesuch wie einer Theateraufführung zugrundeliegt. Dabei geht es vor allem um die Befragung dessen, was Wirklichkeit und was Spiel sei. Aus der Unsicherheit Echtheit von Täuschung, Ernst von Unernst oder Original von parasitärer Kopie trennen zu können, beziehen die jeweiligen künstlerischen Positionen ihre Impulse.

Anstelle der großen theatralen Geste inszeniert I promise it’s political, mit künstlerischen Positionen aus den 60er Jahren bis in die Gegenwart, ein subtiles, eher konzeptuelles und zurückgenommenes Spiel mit den Ebenen von Objekt und Raum, Gegenwart und Betrachterin und Betrachter (in Trachten?). Uns interessierte die Idee, die unterschiedlichen Formate des Ausstellens und Aufführens gegenüberzustellen und das Zeitgebundene, Momentane des Theaters in eine über zwei Monate währende Ausstellung zu transformieren. Die Präsentation behauptet sich im Untergeschoss – zwischen dem Ende des großen Treppenhauses und der neu geschaffenen Videolounge zum Foyer der Philharmonie.

Die Initiative zu einer gemeinsamen Ausstellung, die Bezüge zwischen Tendenzen im heutigen Theater und in der bildenden Kunst aufgreift, ging von Matthias Lilienthal aus. Das Projekt ist von zwei Kuratorinnen bearbeitet worden: Von der Gastkuratorin Dorothea von Hantelmann und von Marjorie Jongbloed, die als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Museum Ludwig tätig ist. Wir freuen uns über die Zusammenarbeit mit verschiedenen Kölner Institutionen, die uns Leihgaben für diese Ausstellung zur Verfügung stellen und denen ich, auch im Namen der beiden Kuratorinnen herzlich danken möchte. Aus der Sammlung des Wallraf-Richartz Foundation Corboud zeigen wir eine Kopie nach Antoine Watteaus Schäferszene sowie eine Kopie nach Les Deux Confidentes von François Boucher, und aus der Theaterwissenschaftlichen Sammlung Schloß Wahn präsentieren wir einen Kupferstich von Charles Nicolas Cochin. Aus der eigenen Sammlung präsentieren wir Jeff Walls Woman and her Doctor eine Neuerwerbung ermöglicht durch die Gesellschaft für moderne Kunst am Museum Ludwig. Ganz herzlich gedankt sei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Theater der Welt, den Katalog-Autoren und Autorinnen, den Vortragenden im Veranstaltungsprogramm sowie vor allem und ganz besonders allen Künstlerinnen und Künstlern dieser Ausstellung.

Kasper König, Museum Ludwig, Köln