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Die Ausstellung «366 Rituale» von Igor Grubić beschäftigt sich mit der Ästhetik des sozialen Raums, er nennt seine Interventionen «liberation rituals». Die Eingriffe, die sich auch auf bereits formulierte Interventionen der Gruppe der Sechs aus den 70er-Jahren in Zagreb beziehen, fordern die Gesellschaft heraus zu reagieren. Seine Aktionen beschwören den Enthusiasmus der Jugend, die Rebellion, Idealismus, Nostalgie herauf. Ungeachtet der Tatsache, dass sie bisweilen utopisch, naiv oder sogar pathetisch wirken mögen, verweisen die Rituale auf das menschliche Grundbedürfnis, die Welt um uns herum in Zweifel zu ziehen – und auf das Bedürfnis nach Veränderung. Grubić interveniert mit minimalen Veränderungen dort, wo Probleme der Gesellschaft berührt werden und folgt bei seinen Aktionen mehr emotionalen als intellektuellen Impulsen.

Igor Grubić, geboren 1969 in Zagreb/ Kroatien, schrieb sich 1992 in einen Kurs für Philosophie und später psychotherapeutische Erziehung, basierend auf Gestalt- und Transaktionsanalyse, ein. Als bildender Künstler produzierte er seit 1996 hauptsächlich site-spezifische Interventionen im öffentlichen Raum, mit dem Ziel, andere in diesen schöpferischen Prozess einzubeziehen. Seit 2000 arbeitete er als Produzent, Journalist und Direktor von Fade In, einem Studio für aktivistische Videos, Dokumentationen, TV-Reports und sozial ausgerichtete TV-Werbung.

Weitreichende Ausstellungstätigkeit, u.a. Manifesta 4, Frankfurt; Tirana Biennale 2; 50. Oktobersalon, Belgrad, «Gender Check», Wien und Warschau; 11. Istanbul Biennale.

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Igor Grubic
366 Rituale
Kuratoren: Christian Kravagna, Hedwig Saxenhuber