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Mit Isa Genzken (*1948 in Bad Oldesloe) präsentiert das MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main eine der international renommiertesten deutschen Künstlerinnen. Seit den 1970er-Jahren hat die Bildhauerin eine künstlerische Position entwickelt, die sich zwar auf die Pop Art und den Minimalismus bezieht, jedoch dabei eine ganz eigenständige und unverwechselbare Bildsprache bewahrt.

Genzken gehört heute zu den einflussreichsten Künstlerinnen der Gegenwart. 2007 hat sie den Deutschen Pavillon auf der 52. Biennale in Venedig gestaltet und 2013 wurde ihr Lebenswerk im MoMA Museum of Modern Art in New York in einer umfassenden Retrospektive gewürdigt. Die Ausstellung im MMK 1 ist ihrer neuesten Werkgruppe gewidmet.

Die in Westdeutschland aufgewachsene Künstlerin entwickelte ihr Werk in einer kritischen Auseinandersetzung mit der europäischen und der US-amerikanischen Kunst. Von Anbeginn an befasste sie sich mit der Definition von Skulptur und stellte Bezüge zur modernen Architektur und deren Einfluss auf den Menschen her.

Seit Anfang 2000 arbeitet Genzken in ihren Werken zunehmend mit Gegenständen der Konsumwelt und kombiniert sie mit industriellen Materialien sowie mit Fotografien und Bildfragmenten aus Populärmedien. Diese Einzelelemente führt sie als Versatzstücke unserer Gegenwart zu abstrakten Konstellationen zusammen. Die dabei entstehenden Assemblagen zeugen von Genzkens konsequenter Beschäftigung mit den aktuellen Themen ihrer Zeit. Dabei spielt ihre eigene Verortung als Künstlerin und das Austarieren des Selbst zu seinem Gegenüber eine zentrale Rolle.

In ihrer jüngsten Werkgruppe, die den Anlass zur Präsentation im MMK gegeben hat, kommt dieses Thema ganz besonders zum Ausdruck. Im Zentrum der Ausstellung „Isa Genzken. New Works“ stehen rund 20 skulpturale Einzelfiguren und Figurengruppen, die stark verfremdete Selbstportraits der Künstlerin darstellen. Die „Schauspieler“, wie Genzken die Figuren nennt, tragen ihre persönlichen Kleidungsstücke, eingefasst in industrielle Materialien und ergänzt durch Elemente von Schutzbekleidung. Zusätzlich sind die Figuren geblendet durch spiegelnde Folien oder zum Schweigen gebracht durch buntes Klebeband. Genzken inszeniert die Figuren, die einer fiktionalen Konsum- und Warenwelt zu entstammen scheinen, in systemischen Konstellationen und bühnenähnlichen Räumen.

Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Museum der Moderne Salzburg. Sie ist in enger Zusammenarbeit mit der Künstlerin entstanden.

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Wenn Kleider keine Leute machen…! special-beitrag in kunstaspekte von Lothar Frangenberg