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Eröffnung: Freitag, 4. 7. 2008, 19 Uhr

Pressetext:

In ihrer künstlerischen Arbeit setzt sich Isa Rosenberger mit gesellschaftspolitischen Entwicklungen auseinander. Insbesondere interessieren die Künstlerin politische Umbrüche und deren gesellschaftliche wie wirtschaftliche Folgeerscheinungen. Häufig fokussiert Rosenberger das postsozialistische Europa und die (dortigen) Veränderungen im städtischen Raum und seinen Öffentlichkeit( en). Dafür tritt Rosenberger in einen kommunikativen Austauschprozess mit ZeitzeugInnen, die sie nach ihren persönlichen Erfahrungen und Sichtweisen von Ereignissen der (jüngeren) Geschichte befragt. Die GesprächspartnerInnen werden nicht nur zu ProtagonistInnen, sondern wiederholt gewissermaßen zu MitautorInnen der Arbeiten.

Ein Grundthema ist dabei die Frage nach der Konstruktion von Wirklichkeit, und in diesem Zusammenhang nach der Macht von Bildern. Rosenberger befragt das Verhältnis von verinnerlichten, „mentalen“ sowie medial vermittelten Bildern mit dem Ziel, andere, alternative Geschichten und Lesarten von Geschichte (und Gegenwart) zu entwerfen. Exemplarisch untersucht sie hierfür die Wahrnehmung von ideologisch aufgeladenen Monumenten und Architekturen und wie sich diese verändert. In der Auseinandersetzung mit einem Thema stellt die Künstlerin Bilder, die unterschiedliche Blickweisen repräsentieren, nebeneinander. Durch den Perspektivenwechsel verlieren diese nichts von ihrer jeweiligen Bedeutung, doch wird ihre ideologische Macht reflektier- und dadurch hinterfragbar.

In der Secession zeigt Isa Rosenberger drei Arbeiten, die gesellschaftliche Transformationsprozesse im postsozialistischen Europa untersuchen. Neben ihrer neuen Videoarbeit NOVY MOST (2008) sind in der Galerie die Fotoserie WARSCHAUER NIKE (2007) und die Videoinstallation EIN DENKMAL FÜR DAS FRAUENZENTRUM (THE MAKING OF) (2005-06) zu sehen.

NOVY MOST ist nach der gleichnamigen, 1967-72 in Bratislava gebauten Brücke benannt. Für Isa Rosenberger steht diese – auch im Kontext ihrer Arbeit – für einen Blickwechsel, nämlich für den Blick vom Osten in den Westen. Dokumentarische und inszenierte Szenen sowie Archivmaterial aus der Entstehungszeit der Brücke werden zu einer filmischen Collage über das Spannungsverhältnis Ost - West aus der (subjektiven) Perspektive dreier Frauen aus drei Generationen montiert, die in einem installativen Display präsentiert wird.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog (dt./engl.) mit einem Essay von Marina Grzinic und einem Gespräch von Barbara Steiner mit Isa Rosenberger.

ISA ROSENBERGER, geb. 1969 in Salzburg, lebt und arbeitet in Wien.

EINZELAUSSTELLUNGEN (Auswahl): 2007 Miniatury turystyczne, Österreichisches Kulturforum Warschau; 2004 Ein Zeichen der Zeit, Kunst im Porschehof, Porsche Holding Salzburg; 2003 Schöne Aussicht - Modelle in verdichteten Räumen, Kunstverein Langenhagen; 2002 Sarajevo Guided Tours, Sarajevo International Airport (in Kooperation mit dem Sarajevo Center for Contemporary Art), Sarajevo; OF(F) lived spaces (mit Michael Zinganel), Galerie Pohlhammer, Steyr; 2001 ... Wirklichkeit ..., Kunstverein Wolfsburg; 2000 Studio 2000, Schnitt Ausstellungsraum, Köln; 1999 Betaversion, Galerie 5020, Salzburg.

GRUPPENAUSSTELLUNGEN (Auswahl): 2008 Schrumpfende Städte – Interventionen, Liebfrauenkirche, Duisburg; Du Dialogue Social, Motorenhalle Dresden; 2007 Shrinking Cities, Cranbrook Art Museum, Detroit; Lange nicht gesehen. Begegnungen mit dem Museum auf Abruf, Museum auf Abruf, Wien; Im Geröll moderner Zeiten I, Galerie Gölles, Fürstenfeld; 2006 Shrinking Cities, Pratt Manhattan Gallery, New York; Every Day ... another artist/work/ show, Salzburger Kunstverein; Donaumonarchie, Billboart Gallery, Bratislava; Geschichte(n) vor Ort – eine Ausstellung rund um den Wiener Volkertmarkt, Projekt im öffentlichen Raum, Wien; Es ist schwer das Reale zu berühren/Videoarchiv, Grazer Kunstverein; 2005 Grosser Kunstpreis des Landes 05, Galerie im Traklhaus, Salzburg; Schrumpfende Städte 2 – Interventionen, Galerie für zeitgenössische Kunst Leipzig; 2004 Trading Places, Pump House Gallery, London; International Filmfestival, Mumbai.

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Isa Rosenberger