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Unter dem Titel ISLANDS+GHETTOS wird der Heidelberger Kunstverein im Sommer 2008 das weltweit verbreitete Phänomen territorialer Ein- und Ausgrenzung beleuchten. Kernstück des Projektes, das in Zusammenarbeit mit dem Mannheimer Kunstverein, dem Ernst-Bloch-Zentrum Ludwigshafen, der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, der American University of Sharjah und dem Caracas Urban Think Tank betrieben wird, ist eine Ausstellung mit 35 nationalen und internationalen Beiträgen, die unterschiedliche urbane Strukturen aus künstlerischer, architektonischer und städteplanerischer Sicht untersuchen und kommentieren. Das Projekt, das unter der Schirmherrschaft des Außenministers Frank-Walter Steinmeier steht, wird u.a. von der Kulturstiftung des Bundes gefördert. Seinen Reiz gewinnt das Konzept aus dem Vergleich unterschiedlicher Siedlungsstrukturen. Denn der geographische Schwerpunkt des Projektes liegt zum einen auf den künstlichen Inselgruppen vor der Küste Dubais, die die territoriale Verinselung physisch erlebbar machen, zum anderen auf Caracas als Beispiel einer Megacity der Dritten Welt mit ihrem Wechsel von städtischen Elends- und abgeriegelten Wohngebieten der wohlhabenden Mittel- und Oberschicht. Das Projekt ist aus der Überzeugung heraus entstanden, dass Konstellationen sozialer Polarisierung und räumlicher Fragmentierung auch in europäischen Zentren zu finden sind und stetig zunehmen werden. Die städtische Matrix einer Megacity wie Dubai oder Caracas stellt eine Zuspitzung der räumlichen Situation dar, die mittelfristig auch kleine und mittelgroße europäische Städte, wie auch Heidelberg, prägen wird.

Den Hauptteil des Projektes bildet die 35 Positionen umfassende Ausstellung, die im Anschluss an die diesjährige Art Basel am 6. Juni 2008 im Heidelberger Kunstverein und in Partnerinstitutionen der Region eröffnet werden wird. Hierfür produzieren bereits bekannte Künstler wie Andreas Siekmann und Alice Creischer, Silke Wagner in Kooperation mit Beate Anspach, Armin Linke in Kooperation mit Francesco Mattuzzi, Alessandro Petti und Eyal Weizmann in Zusammenarbeit mit Renato Rinaldi, Michael Zinganel und Multiplicity (mit Stefano Boeri) neue Arbeiten. Darüber hinaus werden Arbeiten, von bekannten Namen, Javier Tellez und Marjetica Portc, zu sehen sein, wie auch neue und weniger bekannte Positionen von Sandow Birk, Louis Molina-Pantin und Raoul J. Mendez. Vor und während der Ausstellung finden andere Bestandteile des Projektes statt, die theoretische Hintergrundsinformationen und weiterführende Forschungen zugänglich machen.

Bereits am 29. Februar wird ein offenes Archiv im Untergeschoss des Heidelberger Kunstvereins mit einer Videokonferenzschaltung nach Dubai und Caracas eröffnet. Die Ruprecht-Karls-Universität bietet begleitend im Institut für Kunstgeschichte ab dem 23.04.2008 wöchentlich stattfindende Vorträge aus den Fachbereichen Architektur, Kunst und Soziologie an, und jeweils am 07.06. und 15.07. werden ganztägige Symposien zur Stadtentwicklung innerhalb und außerhalb Deutschlands mit Partnern veranstaltet (07.06. Ernst-Bloch-Zentrum Ludwigshafen – 15.07. mit Beton-Marketing Süd). Zur Ausstellung erscheint ferner ein Katalog mit Aufsätzen u.a. von Keller Easterling, Annette Baldauf, George Katodrytis, Kevin Mittchel, Alfredo Brillembourg, Hubert Klumpner und Frederic Levrat.

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ISLANDS & GHETTOS

Künstler:
Andreas Siekmann, Stefano Boeri, Alice Creischer, Silke Wagner, Beate Anspach, Armin Linke, Francesco Mattuzzi, Alessandro Petti, Eyal Weizman, Renato Rinaldi, Michael Zinganel, Multiplicity , Stefano Boer, Javier Téllez, Marjetica Potrc, Sandow Birk, Louis Molina-Pantin, Raoul J. Mendez ...

Stationen:
07.06.08 - 31.08.08 Kunstverein Heidelberg
14.03.09 - 26.04.09 NGBK Berlin (für Berlin modifiziert)