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Konstruktivismus in Europa – Von Malewitsch bis Kandinsky Die Sammlung Cromme im National Art Museum of China (NAMOC), Peking

Nach der Ausstellung Kunst der Aufklärung wendet sich mit dem National Art Museum of China (NAMOC) mit Konstruktivismus in Europa erneut ein Pekinger Museum einem europäischen Thema zu. Die Ausstellung mit Werken aus der Sammlung Cromme bietet einen Überblick über die vielfältigen Perspektiven der vom russischen Konstruktivismus geprägten Avantgarde des 20. Jahrhunderts in bislang in Asien nicht gezeigter Form. Unter den Exponaten befinden sich Werke der wichtigsten Vertreter des Konstruktivismus, darunter Kasimir Malewitsch, Vladimir Tatlin, Alexander Rodtschenko, Antoine Pevsner und El Lissitzky. Rund 80 Gemälde, Collagen, Aquarelle und Zeichnungen, sowie Originalmanifeste, Künstlerbücher, frühe Ausstellungskataloge und Gedichtbände, die zwischen 1909 und 1940 entstanden sind, dokumentieren die vielfältigen Perspektiven.

Die völlige Abwendung von überbrachten Formen- und Bildsprachen, die sich mit Beginn des 20. Jahrhunderts zu manifestieren begann, sowie die Bestrebung, mittels künstlerischen Schaffens gesellschaftliche Umbrüche herbeizuführen, ist an Radikalität von keiner anderen künstlerischen Strömung überboten worden. Die revolutionär und propagandistisch anmutende Haltung der Konstruktivisten gab ihrem Schaffen den Anstrich einer politischen Bewegung, die zunehmend nach Westeuropa ausstrahlte, nicht zuletzt wegen der Umtriebigkeit ihrer Vertreter. In Deutschland fanden konstruktivistische Einflüsse über die Lehrtätigkeit Wassily Kandinskys in Weimar Niederschlag im Bauhaus, Antoine Pevsner emigrierte nach Paris, Laszlo Moholny-Nagy in die USA.

Das Chinesische Nationalmuseum widmet sich vorrangig der modernen und zeitgenössischen Kunst Chinas, bezieht dabei aber zunehmend auch europäisches Kunstschaffen in sein Ausstellungsprogramm ein. Ein besonderer Fokus liegt auf Impressionismus und Expressionismus, gefördert durch eine 1999 erfolgte Schenkung der Sammlung Ludwig von 117 Werken, darunter allein vier Werke von Picasso. Bei der jetzt präsentierten Sammlung Cromme handelt es sich um eine der wenigen westeuropäischen Sammlungen zum Konstruktivismus.

Die Ausstellung Konstruktivismus in Europa wird von der Deutschen Botschaft im Rahmen des Programms '40 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Deutschland und China' unterstützt und von dem in Peking und Berlin tätigen Galeristen Alexander Ochs in Kooperation mit der Kuratorin der Sammlung, Margrit Bernard, im Auftrag von Dr. Gerhard Cromme produziert. Alexander Ochs ist bereits seit 1992 in China und für chinesische Künstler tätig. Unter anderem gründete er 2004 den White Space Beijing, der zur Etablierung des Kunstviertels 798 in Peking beitrug. Die Ausstellung versteht sich als weiterer Schritt zur Förderung des kulturellen Dialogs zwischen China und Deutschland.

Eröffnet wird die Ausstellung am 5. Juli vom Direktor des NAMOC, Prof. Fan Di’an, und dem deutschen Botschafter Dr. Michael Schaefer im Beisein von Dr. Gerhard Cromme. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit Beiträgen von François Jullien und Christina Lodder, die am 6. Juli einen Vortrag über die Russische Avantgarde halten wird.

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Konstruktivismus in Europa – Von Malewitsch bis Kandinsky
Kurator: Margrit Bernard
Produzent: Alexander Ochs

Künstler: Kasimir Malewitsch, Wladimir Tatlin, Alexander Rodtschenko, Antoine Pevsner, El Lissitzky...