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Anlässlich des 80. Geburtstages der charismatischen Künstlerin Mary Bauermeister zeigt das museum FLUXUS+ die Sonderausstellung KUNST(T)RÄUME und lädt zur Vernissage am 6. September um 16.00 Uhr ein. In der Ausstellung im atrium des museum FLUXUS+ wird der besondere Aspekt des vielfältigen Raumes – unseres Lebensraumes – aus dem facettenreichen Werk der Künstlerin gezeigt: Planungen und Entwürfe aus den 70/80er Jahren für Wettbewerbe sowie Entwürfe für Privatgärten wie für das Auswärtige Amt, die Kölnische Rückversicherungs-AG oder die Landeszentralbank. Aquarellierte Entwürfe, künstlerisch bearbeitete Ausführungszeichnungen und Fotodokumentationen der Bauphasen geben umfassende Einblicke in die Projekte. Eine aktuelle Ergänzung findet die Ausstellung durch eine Vision für den Schirrhof der Schiffbauergasse. Um 18.30 Uhr folgt die Premiere des Dokumentarfilms „Mary Bauermeister / Leben und Werk der 50/60er Jahre“ von Johann Camut im T-WERK. Der Eintritt zur Ausstellung und Filmpremiere ist frei.

Zur Finissage am 22. November 2014 lädt das museum FLUXUS+ zusammen mit der Bundesstiftung Baukultur von 14.00 - 17.00 Uhr zum ersten Potsdamer BaukulturSalon - "KUNST(T)RÄUME" - Kunst und Öffentlichkeit" ein. Der Potsdamer BaukulturSalon der Bundesstiftung Baukultur ist ein neues Veranstaltungsformat, das Potsdamer Themen für aktuelle baukulturelle Fragen aufgreift. Thema der interdisziplinären Podiumsdiskussion wird die Bedeutung von Kunst für den öffentlichen Raum, dessen Belebung und Aufwertung, der inhaltlichen und formalen Möglichkeiten und der Nachhaltigkeit von Kunst sein. Es werden Mary Bauermeister, Susanne Titz, Direktorin des Museums Abteiberg in Mönchengladbach, Klaus Töpfer, Bundesumweltminister a.D. und Gründungsdirektor des Institute for Advanced Sustainability Studies in Potsdam, und weitere Teilnehmer diskutieren.

Seit 1957 arbeitete Mary Bauermeister als freie Künstlerin in Köln, wo sie 1960 das „Atelier Mary Bauermeister“ gründete. Mit Konzerten neuer Musik, Lesungen und Ausstellungen war dies ein Dreh- und Angelpunkt für gleichgesinnte junge Kreative. Hier ist der europäische Ursprungsort der späteren Fluxus-Bewegung zu finden. Ab 1962 hatte Bauermeister Einzelausstellung im Stedelijk Museum (Amsterdam), anschließend in der Bonino Gallery (New York) und ab 1972 in der Galeria Arturo Schwarz (Mailand). Auf dem Höhepunkt ihrer amerikanischen Karriere verließ Bauermeister 1972 New York um sich in Rösrath bei Köln niederzulassen. Von hier organisierte sie ihre internationalen Ausstellungen und beschäftigte sich mit Grenzwissenschaften, die sie in ihre vielfältigen Gartengestaltungs- und Kunstprojekte einfließen ließ.

Generell verändert die Kunst der Mary Bauermeister das Sehen, die Sehweise. Kunstbetrachtung wird zur Entdeckungsreise. Bei ihrer Freiraumplanung arbeitet die Künstlerin mit Pflanzen, die durch Spiralen aus Findlingen und Kieselsteinen wachsen, Wasserflächen, in denen sich die Strahlen der Sonne durch Kristalle und Prismen brechen, in Spektralfarben reflektieren. Sie fordert mit ihrer „Kunst im öffentlichen Raum“ das kreative Potential des Betrachters.

Programm und Ablauf am 6. September 2014

16:00 Uhr Vernissage der Ausstellung KUNST(T)RÄUME Die Begrüßung spricht Heinrich Liman (Geschäftsführer museum FLUXUS+), gefolgt von einer Ansprache von Frau Dr. Anne Schmedding (Bundesstiftung Baukultur / Architekturhistorikerin). Mary Bauermeister ist anwesend und liest aus ihrem Briefwechsel mit Nam June Paik. 18:30 Uhr Filmpremiere - Dokumentarfilm „Mary Bauermeister“ (Teil 1) von Johann Camut im T-WERK - Internationales Theaterzentrum Potsdam Der Dokumentarfilm soll in drei Teilen die Komplexität und Vielseitigkeit des künstlerischen Schaffens von Mary Bauermeister zum Ausdruck bringen. Johann Camut zeigt im ersten Teil Interviews, Statements und die filmische Darstellung der Frühwerke aus den 50er/60er Jahren. Insgesamt steht die Entstehung und Weiterentwicklung des künstlerischen Schaffens von Mary Bauermeister durch die Nutzung neuer Materialen und deren Zusammenspiel im Fokus der Dokumentation. Dauer ca. 66 min. / Johann Camut und Mary Bauermeister sind anwesend. T-Werk, Schiffbauergasse 4E, 14467 Potsdam (direkt neben dem museum FLUXUS+)

Kurzinfos Johann Camut begann 1990 eine Assistenz für die Künstlerin Mary Bauermeister- Stockhausen. Die enge Zusammenarbeit dauerte bis 2013 an und auch heute noch findet ein regelmäßiger Austausch über künstlerische Themen zwischen den beiden statt. Zwischen 1987 und 1991 setzte Johann Camut Licht und Ton für diverse Fernsehproduktionen. Von 1996 bis 1999 studierte er Schauspiel in Köln. Neben der Kunst- und Bühnenarbeit entwickelte Camut die Idee zu seinem ersten Kurzfilm „Esther“ (28 min, 2001). Darauf folgten „Die Profis“ (5,5 min), „Abserviert“ (26 min) und „Code3Null“ (27 min). Seit 2003 sind mehrere Dokumentationen und Theater-, Tanz- und Opernaufzeichnungen von Camut realisiert worden. Aktuell arbeitet er an einer Dokumentation über die Bauformen der antiken Hindutempel in Tamil Nadu, Südindien.

Dr. Anne Schmedding ist Kunst- und Architekturhistorikerin und als freie Mitarbeiterin der Bundesstiftung Baukultur für die wissenschaftliche Programmgestaltung mitverantwortlich. Gemeinsam mit Dr. von Marlin gründete sie 2011 die Schmedding.vonMarlin. GbR, die Forschungsaufträge und Veranstaltungen im Auftrag des Bundes zu Kunst am Bau und Kunst im öffentlichen Raum durchführt. Sie war u.a. wissenschaftliche Mitarbeiterin an der TU Braunschweig und Redakteurin der Zeitschrift „Daidalos“. Sie hat zahlreiche Aufsätze publiziert und ist Mitherausgeberin von Publikationen zu Architektur und Kunst des 20. Jahrhunderts.

Die Bundesstiftung Baukultur ist eine unabhängige Einrichtung, die sich für die Belange der Baukultur einsetzt und die gebaute Umwelt zu einem Thema von öffentlichem Interesse machen will. Baukultur beeinflusst maßgeblich die Lebensqualität aller – in den Städten wie auf dem Land. Die Stiftung ist somit Interessenvertreterin für gutes Planen und Bauen sowie eine Plattform, die das öffentliche Gespräch über Baukultur fördert.

Die Ausstellung "KUNST(T)RÄUME", die Vernissage und Finissage werden in Kooperation mit Mary Bauermeister, Johann Camut, der Bundesstiftung Baukultur und dem T-Werk entwickelt und realisiert. Herzlichen Dank. Der Eintritt ist frei.

KUNST(T)RÄUME. Kunst am Bau und Freiraumgestaltung der Künstlerin Mary Bauermeister im museum FLUXUS+, Schiffbauergasse 4f, 14467 Potsdam Vernissage und Filmpremiere - Sa., 6. September 2014, ab 16.00 Uhr mit Mary Bauermeister, Heinrich Liman (museum FLUXUS+) und Dr. Anne Schmedding (Bundesstiftung Baukultur) Finissage und Potsdamer BaukulturSalon - Sa., 22. November 2014, 14.00-17.00 Uhr mit Mary Baumeister, Klaus Töpfer (Bundesumweltminister a.D.) und Susanne Titz (Museum Abteiberg) Ausstellung bis 23. November 2014

Hinweis Am 12.9.2014 wird die Ausstellung „Die Visionärin“ Mary Bauermeister in der Galerie 401contemporary, Potsdamer Strasse 81b, Berlin (Tiergarten) eröffnet. Ausstellung vom 13.9. bis 29.11.2014.