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Häufig zeigt Sand sich als ein unscheinbarer Stoff. Aber nicht nur aus dem Blickwinkel der Kunst entpuppt er sich mit der Moderne erstaunlicherweise als ein spannendes und vielfach auftretendes Material. Das gewissermaßen aus der Region Berlin-Brandenburg erwachsene Thema, das bislang wenig Beachtung fand, wird nun - weit über den regionalen Bezug hinaus - in der Ausstellung nicht nur als spezielles künstlerisches Phänomen erforscht und in umfänglicher Weise erstmals ausgebreitet.

Neben landschaftlichen Motiven - zwischen Küste, Einöde, Tagebau und Baustelle - gilt dem Sand als Malstoff Beachtung, ebenso interessiert aber seine Anwendung bei Objekten, in der Aktionskunst und in der Land Art. So zieht sich der kunsthistorische Faden von den vereinzelten Darstellungen Carl Blechens und Walter Leistikows zu Malern wie Max Beckmann, Willy Baumeister und Emil Schumacher und von dort bis in die Gegenwart, wofür Namen wie Günther Uecker und Bernd Koberling stehen. Es finden sich die unterschiedlichsten Verwendungsformen in Materialbild, Objekt und Installation, wie bei Hermann Glöckner, Günther Hornig und Erika Stürmer-Alex, oder bei Nikolaus Lang und Hannes Forster. Aber auch Fotografen gingen dem nach, angefangen von Heinrich Zille, über Albert Renger-Patzsch und Fritz Kühn bis zu Positionen in der aktuellen Kunst, vertreten durch Peter Riedlinger und Maria Sewcz.

In drei Teilen wird die Ausstellung unterschiedlichste Facetten spannungsvoll vor Augen führen: mit rund einhundert Kunstwerken, mit etlichen Dokumenten zu geologischen, landschaftlichen und kulturhistorischen Erscheinungen sowie mit einem "Sandpfad" in der Landschaft um Cottbus herum, als Kooperation mit der IBA Fürst Pückler Land, der Besucher zur direkten "Erfahrung" einlädt.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit Aufsätzen zu Kunstgeschichte, Geologie, Technikgeschichte und Literatur sowie zu Projekten der IBA, Verlag Köhler & Amelang, Leipzig. Die Ausstellung findet im Rahmen des Themenjahres Kulturland Brandenburg 2008 "Provinz und Metropole - Metropole und Provinz" statt.

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Märkischer Sand
Spuren zwischen Sujet, Werkstoff und Landschaftsraum
Im Rahmen von "Metropole und Provinz"
Kulturlandprojekt des Landes Brandenburg 2008

Künstler: Hans Baluschek, Heinrich Basedow der Ältere, Willi Baumeister, Max Beckmann, Eduard Biermann, Carl Blechen, Eugen Bracht, Iris Brankatschk, Micha Brendel, Kurt Buchwald, Manfred Butzmann, Hannes Forster, Lutz Friedel, Günther Friedrich, Hubert Globisch, Hermann Glöckner, Eberhard Göschel, Moritz Götze, Ivo Hauptmann, Werner Heldt, Frank Herrmann, Günther Hornig, Noel Jabbour, Willy Jaeckel, Thoralf Knobloch, Bernd Krenkel, Fritz Kühn, Nikolaus Lang, Walter Leistikow, Max Liebermann, Ludwig Meidner, Jürgen Matschie, Otto Niemeyer-Holstein, Fritz Overbeck, Manfred Paul, Max Pechstein, Petra Petrick, Wolfgang Petrovsky, Robert Rehfeld, Bruno Reinhold, Albert Renger-Patzsch, Peter Riedlinger, Daniel Sambo-Richter, Gerry Schum, Emil Schumacher, Friedrich Seidenstücker, Maria Sewcz, Max Slevogt, Klaus Staeck, Erika Stürmer-Alex, Georg Tappert, Hans Thiemann, Günther Uecker, Hans Vent, Ulla Walther, Carl Gustav Wegener, Fritz Winter, Gustav Wunderwald, Axel Wunsch, Martin Zeller, Heinrich Zille, Lothar Zitzmann