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Mathilde ter Heijne, Woman to go, 2005 Der Titel der aktuellen Arbeit der niederländischen Künstlerin Mathilde ter Heijne – übersetzt „Frau zum Mitnehmen“ – ist wörtlich zu verstehen: Der Besucher kann zwischen 320 Postkarten wählen und einige Exemplare mit nach Hause nehmen. Die Vorderseite zeigt Porträtfotografien anonymer Frauen, die zwischen 1800 und 1900 lebten oder geboren wurden. Auf der Rückseite finden sich Biografien von Frauen aus derselben Epoche, deren Leben als außergewöhnlich bezeichnet werden kann: Pilotinnen, Frauenrechtlerinnen, Rennfahrerinnen, aber auch Künstlerinnen, Schriftstellerinnen, Schauspielerinnen. Durch die assoziative Verknüpfung von akribisch recherchiertem Lebenslauf und anonymem Foto verbindet die Künstlerin das wissenschaftliche Prinzip der Dokumentation mit dem der künstlerischen Montage. Die Arbeit wirft die Frage auf, warum Frauen trotz großer Leistungen in der Geschichtsschreibung keinen angemessenen Platz gefunden haben. Und sie hat eine ironische Komponente: Im fiktiven Zusammenspiel von Bild und (nicht dazugehörigem) Leben führt die Künstlerin vor Augen, dass es sich um konstruierte »Vorbilder« für Frauen von heute handelt. Jederzeit verfügbare, leicht konsumierbare Produkte im Warenkreislauf, noch dazu gratis...

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