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Michael Schoenholtz (*1937 in Duisburg) gehört zu den prägendsten Bildhauern seiner Generation. Ausgezeichnet mit zahlreichen Preisen, lehrte er mehr als drei Jahrzehnte an der heutigen Universität der Künste Berlin, wo er auch 1963 sein Studium als Meisterschüler von Ludwig Gabriel Schrieber abschloss. Schoenholtz ist Mitglied der Berliner Akademie der Künste. 2008 wurde dort das Michael-Schoenholtz-Archiv gegründet.

Seine Arbeiten orientierten sich von Beginn an am menschlichen Körper, den er jedoch in der Tradition des figürlichen Fragments immer stärker zu blockhaften, architektonischen Formationen abstrahierte bis hin zur lakonischen Präsentation von Masse und Volumen im Raum. Im selben Zug konzentrierte sich Schoenholtz’ Schaffen sehr bald auf das Material Stein, dessen spröde Widerständigkeit seinem Streben nach einer zeitlosen künstlerischen Sprache entgegenkommt. Seine Arbeiten sind auf das Wesentlichste reduzierte Figuren, elementare gestische Zeichen mit starker Ausstrahlung in den Raum. Sie sind in ihrer schematischen Kantigkeit von einer verhaltenen, aber gleichzeitig würdevollen Aura gekennzeichnet, die von der Bildhauerei der Khmer und den Azteken beeinflusst ist. Parallel zu den Skulpturen hat sich ein reiches zeichnerisches Werk entwickelt, das weniger formal als vielmehr inhaltlich korrespondiert und zum Teil das Vokabular der Bildhauerei vorwegnahm.

Michael Schoenholtz hat zahlreiche Werke für den öffentlichen Raum geschaffen, davon mehrere in Berlin. Besonders bekannt ist der Bronzebogen von 1986 an der Stelle der im Krieg zerstörten Alten Philharmonie in der Bernburger Straße in Kreuzberg. Eine sechsteilige Skulpturengruppe wurde 1982 in der Moabiter Heinrich-Zille-Siedlung an der Invalidenstraße aufgestellt. Weitere Berliner Arbeiten befinden sich im Strandbad Wannsee, in Zehlendorf vor der Sporthalle Onkel-Tom-Straße, in den Weddinger Wohnanlagen an der Bellermannstraße und der Behmstraße sowie in Wilmersdorf in der Durlacher Straße. Zu seinen jüngsten herausragenden Projekten zählt die künstlerische Gestaltung der Krypta der Dresdener Frauenkirche.

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Michael Schoenholtz
In Maßen. Skulpturen und Zeichnungen
Kurator: Marc Wellmann