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Ein Projekt kuratiert von der in L.A. lebenden Künstlerin und Kuratorin Katrin Pesch, entwickelt in Zusammenarbeit mit der OR Gallery Vancouver und gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes.

Gespenster stehen hoch im Kurs: sie haben nicht nur den theoretischen Diskurs des vergangenen Jahrzehnts "heimgesucht" - am bekanntesten sind hierzu die Werke von Jaques Derrida -, sondern tauchen in zahlreichen Abhandlungen und Publikationen von Literatur- und FilmwissenschaftlerInnen auf. Auch die Culture und Gender Studies sowie die Queer-Theorie thematisieren die gesellschaftliche Rolle von Gespenstern aus verschiedenen Blickrichtungen. In der Kunst haben Gespenster ebenfalls eine Renaissance erlebt. Die mythologische oder literarische Figur einer „übernatürlichen“, geisterhaften Erscheinung ist dabei keineswegs eine Neuerfindung. Seit der Aufklärung werden in den verschiedenen Kunstgattungen Gespenster gleichsam als Katalysatoren zur kritischen Reflexion gesellschaftlicher Ereignisse eingesetzt.

Aus dieser Beobachtung entstand die Idee, Künstler/innen und Autor/innen zusammen zu bringen, deren Arbeiten Gespenster als einen gemeinsamen Referenzpunkt heraufzubeschwören scheinen. Ziel des Projektes soll es sein, die gegenwärtige Konjunktur von Gespenstern in der Kunst zu hinterfragen. Welche Rolle spielen sie in der Vermittlung gesellschaftspolitischer Realitäten und deren Wahrnehmung sowie im Verhältnis zwischen Kunstschaffenden und Rezipient/innen?

Die Auseinandersetzung mit dem Medium Film – selbst eine Art materieller Geist – ist ein zentrales Thema des Projektes. Parallel zur Ausstellung wird daher am 6./ 7. Januar und am 9./ 10./ 11. Februar (detailliertes Programm umseitig) ein von Madeleine Bernstorff und Katrin Pesch zusammengestelltes Film- und Vortragsprogramm mit historischen und zeitgenössischen Geisterfilmen zu sehen sein. Diese Filme handeln von Geschichtserzählungen, die das Sichtbare und Darstellbare überschreiten und von einer jenseitigen Welt erzählen: Geister als Symptome ungelöster Beziehungen, Unordnung und Ungerechtigkeit.

Begleitend zur Ausstellung erscheint ein Fanzine mit dem Titel “New Ghost Entertainment-Entitled” mit Beiträgen u. a. von Madeleine Bernstorff, Sladja Blazan, CHEAP and Vaginal Davis, Doris Chon, Molly McGarry, Josef Strau, Odila Triebel, Jan Tumlir sowie von den beteiligten KünstlerInnen.

David Askevold , Stephan Dillemuth , Paul Gellman , Frauke Gust , Judith Hopf , Annette Kelm , Alice Könitz [D/USA], Dirk Lange , Cristóbal Lehyt , Julie Lequin , David Maljkovic , Marriage (James Tsang/Math Bass) , Arthur Ou [RC/USA], Katrin Pesch [D/USA], Fredrik Strid , Stephanie Taylor , Michaela Wünsch & STAFETA: Lisa Marie Auer , Bernd Imminger , Nadja Schütt

Pressetext

only in german

NEW GHOST ENTERTAINMENT-ENTITLED
kuratiert von Katrin Pesch

mit David Askevold, Stephan Dillemuth, Paul Gellmann, Frauke Gust, Judith Hopf, Annette Kelm, Alice Könitz, Dirk Lange, Cristobal Lehyt, Julie Lequin, David Maljkovic, Marriage  (James Tsang / Math Bass), Arthur Ou, Katrin Pesch, Fredrik Strid, Stephanie Taylor, Michaela Wünsch & STAFETA : Lisa Marie Auer, Bernd Imminger, Nadja Schütt