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Die Galerie artfinder zeigt mit Ola Kolehmainen (geb. 1964 in Helsinki) einen prominenten Vertreter der "Finnischen Schule", die in den letzten Jahren zu einem Geheimtipp auf dem Gebiet der Kunstfotografie geworden ist. Das große internationale Interesse sowie den hohen künstlerischen Stellenwert verdankt sie dem Vorhandensein vieler talentierter junger Künstler und einer profunden Ausbildungssituation an der Universität für Kunst und Design in Helsinki.

Ola Kolehmainens Fotografien sind Architekturfotografien - Architekturfassaden und Interieurs --- jenseits einer dokumentarischen Bestandsaufnahme. Seine Bilder der Architekturfassaden von Ministerien, Museen, Bürobauten oder Wohnsilos in Europa liefern dem Betrachter keinerlei Informationen über den Standort des Gebäudes und verzichten weitestgehend auf narrative Erzählstrukturen. Hier findet zunächst die Reduktion auf die einfache Grundstruktur der sichtbaren Außenhülle statt; auf die strenge geometrische Anordnung der seriellen (Bau-)Form von zeitgenössischer Architektur, die auf dem Prinzip von Raster und Symmetrie basiert.

Raster, Symmetrie und Serialität. Damit ist das Vokabular einer minimalistischen Formensprache genannt, auf die sich Kolehmainen in seinem Werk augenscheinlich bezieht und in ganz eigener Weise fortführt. Denn über diese erste Lesart hinaus stolpert man häufig über "störende" Details im Bild, die das Konzept einer klaren Ordnungsstruktur unterlaufen: ein am Bildrand angeschnittener Baum, dessen Zweige einen Teil der Fassade verdecken oder Spiegel-Fassaden, die einen (gebrochenen) Blick auf die Außenwelt reflektieren und in den einzelnen Rahmungen neue (malerische) Möglichkeiten der Bildproduktion generieren. Solche Hinweise funken wie ein "Störsignal" in die dominanten, abstrakt ornamentalen Bildprinzipien hinein..

Kolehmainen untersucht die Modalitäten des urbanen Raums von einem minimalistischen Standpunkt aus. Dabei schafft er für den Betrachter ein direktes Gegenüber, ein Face to Face. Die großformatigen Aufnahmen hinter Diasec sind frontal aufgenommen, der Betrachter fühlt die Präsenz der Gebäude in ihrer monumentalen Größe. Gleichzeitig löst Kolehmainen die dreidimensionale Struktur des Gebäudes auf und überführt sie in ein zweidimensionales Bild, das gerade durch seine perfekte Oberfläche und illusionistische Räumlichkeit sinnlich erfahrbar wird. Die Arbeiten von Ola Kolehmainen referieren auf das kollektive visuelle Gedächtnis europäischer Großstädter und bilden so ein urbanes Archiv der Gegenwart.

Pressetext

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Ola Kolehmainen: Minimalism is my great love
Ausstellung zur 3. triennale der photographie hamburg 2005