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Eröffnung: So 05.04.09, 12 Uhr

Der Begriff Pop markiert seit Beginn der 60er Jahre eine neue Zeit der Inszenierung des Alltags und der Reflektion über das Alltägliche. Bis heute gehören die bekannten Pop-Art-Künstler der 60er Jahre wie Andy Warhol oder Roy Lichtenstein zu den Heroen der internationalen Kunstgeschichte. Doch wie sieht die zeitgenössische Relevanz dieser so bedeutenden Kunstrichtung aus? Welche Bedeutung hat sie heute für ein Kunstpublikum wie für Künstler selber? In wieweit ähneln sich Arbeits- und Lebensbedingungen, so dass aus ihnen ein verwandter „populistischer“ Anspruch hervorgeht? Und nicht zu vergessen: Was hat Pop damals ausgemacht – auch für andere Kultursparten – und welche Rolle spielt ihr Erbe heute?

Die Ausstellung im Ludwig Forum, einem der bedeutenden internationalen Zentren dieser Kunstrichtung, hinterfragt die Aktualität von Pop und Pop Art in unserer Zeit. Denn unter dem Begriff Meta-Pop wird seit kurzem die Selbstreferentialität der Pop Kultur neu diskutiert. Die überwältigende Wirkung und der Massenkonsum von Bildern, wie sie von Fernsehen, Werbung und Filmindustrie seit den späten 50er Jahren ausgehen, entwickeln einen phänomenalen Impuls in der Kunst. Immer wieder stehen dabei drei Felder im Mittelpunkt der Auseinandersetzung: Die pure Oberfläche der Dinge sowie die Befindlichkeit der Menschen und die Politiken in der Mediengesellschaft. Die Wirkkraft des Realen ist Schwerpunkt künstlerischer, aber auch gesellschaftspolitischer Reflektion. Neue Formalismen und ein Rückzug von der dokumentarischen Oberfläche hin zu einer Meta-Reflexion, die den Realismus als ebenso real definiert wie den Minimalismus oder die modernistische Architektur, ergeben heute eine neue, mehrfach gebrochene Referenz auf Kunst, Alltag und Geschichte.

Viele, ehemals unvorstellbare, alltägliche Praktiken und Techniken, die wiederum eigene Bildwelten produzieren, sind uns zur Gewohnheit geworden. Inkunabeln der Pop Art sind museale Werke, die aus der Distanz betrachtet wenig Sprengkraft für aktuelle Fragestellungen zu bieten scheinen. Doch der Schein trügt. In Mode und Design sind wilde Mischungen der Bildwelten der 60er bis 90er Jahre zu beobachten. Das Kanonische existiert nur noch als Stil und Lebenseinstellung. In den Arbeiten und Ästhetiken der eingeladenen Künstlerinnen und Künstler geht es um eine differenzierte Perspektive auf das Hier und Jetzt und eine Reflektion der Pop-Phänomene, die keine ungebrochene Faszination mehr ausüben können, weil sie so umgreifend sind, dass die Taktik der Aneignung, die noch in den 80er Jahren griff, keine Absetzbewegung mehr darstellt.

Beteiligte Künstler: Aus der Sammlung: Jean Michel Basquiat, Martin Kippenberger, Andy Warhol, Roy Lichtenstein, Richard Estes, Don Eddy, Duane Hanson, Robert Smithson, Suzan Pitt, Franz Gertsch, Chuck Close, John Ahearn, Lee Lozano, Nancy Graves, Lygia Clark, Gerhard, Richter, Jonathan Borofsky, Nam June Paik, Jenny Holzer, Dan Perjovschi, Piero Manzoni, Claes Oldenburg, Ralph Goings, Robert Graham

Featuring: Haegue Yang, Sofia Hultén, AnnetteWehrmann, Karø Goldt, Gabriel Kuri, Nairy Baghramian, Susanne Paesler, Danica Dakic, Yael Bartana

Die Ausstellung wird von der Kunststiftung NRW und der Peter und Irene Ludwig Stiftung gefördert.

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Pop-Up!
Kuratorin: Brigitte Franzen

Künstler / Sammlung: Jean-Michel Basquiat, Martin Kippenberger, Andy Warhol, Roy Lichtenstein, Richard Estes, Don Eddy, Duane Hanson, Robert Smithson, Suzan Pitt, Franz Gertsch, Chuck Close, John Ahearn, Lee Lozano, Nancy Graves, Lygia Clark, Gerhard Richter, Jonathan Borofsky, Nam June Paik, Jenny Holzer, Dan Perjovschi, Piero Manzoni, Claes Oldenburg, Ralph Goings, Robert Graham
Featuring: Haegue Yang, Sofia Hulten, Annette Wehrmann, Karo Goldt, Gabriel Kuri, Nairy Baghramian, Susanne Paesler, Danica Dakic, Yael Bartana