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Die Galerie Max Hetzler zeigt Werke der in Frankreich lebenden Künstlerin Regine Kolle.

Es ist ihre erste Einzelausstellung in Deutschland. Das Werk von Regine Kolle beschäftigt sich gleichberechtigt mit zwei verschiedenen Medien: der Malerei und dem Animationsfilm. Diese stehen nicht in Konkurrenz zueinander, sondern in Korrespondenz: einige Themen und Figuren finden sich in beiden Formen künstlerischen Ausdruckes wieder und werden mal in der einen, mal in der anderen Form weiterentwickelt. Am Anfang steht oft ein irgendwo aufgeschnapptes Bild. Dabei kann es sich um persönliche Erinnerungen, alltägliche Ereignisse, Markenlogos, Fernsehbilder oder gesammelte Zeitschriftenausschnitte handeln – das breite Spektrum der auf uns täglich einströmenden Bilderflut (low-culture, Bestseller- und Bildschirmkultur) wird in den Arbeiten von Regine Kolle aufgegriffen. Allerdings werden diese nicht eins zu eins in den künstlerischen Bildraum übertragen, sondern dienen lediglich als Modelle. Die Motive scheinen einem vertraut und doch kann man sie nicht eindeutig identifizieren – Verwirrung und Verzauberung.

Die so dargestellten Figuren zeigen junge Erwachsene, kleine Mädchen und andere Wesen, eingebunden in bestimmte Handlungen, die ihre Rollen deutlich festlegen. Die Situationen, denen sie ausgesetzt sind, lassen sie an ihre Grenzen oder gar ihr Leersein stoßen. Häufig stehen die Figuren dem Betrachter frontal gegenüber.

So ist z.B. der nur mit einem Lendenschurz bekleidete virile und unrasierte Kai-Y (Ypsilon gesprochen) Held einer ganzen Serie von Arbeiten geworden. Zunächst in der Malerei entstanden, entwickelte er sich später im Animationsfilm weiter: in allen Episoden gibt er sich hauptsächlich banalen Aktivitäten hin, duscht, trinkt Kaffee, lässt sich ein Hemd bügeln, schreibt ein Buch, und schläft… In der letzten der bisher acht Kai-Y Folgen, DOG, erscheint er allerdings nur am Rande. Die Handlung beschränkt sich auf die alltäglichen Bewegungsabläufe eines Hundes in einem Haus, dessen Fenster immer wieder den Blick auf den seine Runden laufenden Kai freigeben. In der Komposition der Bildwerke greift Regine Kolle mal auf pastosen Farbauftrag mit expressiven Gesten, mal auf vereinfachende, konturgebende fließende Pinselstriche, die an Vektoren-Zeichnungen erinnern, zurück. Ebenso findet man flache, wie mit den Farben eines Filzstifts ausgefüllte Formen in ihrer Malerei.

Die englischen Titel der Bilder und Filme könnten Titel von Kinofilmen oder Songs sein, so wie die Namen ihrer fiktiven Helden Namen aus TV-, Comic-, oder Mangaserien sein könnten. Der Berliner Ausstellungstitel I'm so green aber ist ein Titel der Kölner Band CAN.

Regine Kolle, 1967 in Köln geboren, lebt seit zehn Jahren in Paris. Sie war Stipendiatin der Villa Medici in Rom (2000/01) und studierte von 1988-93 an der École des Beaux-Arts in Nîmes.

Die Monographie Garage (Editions Epithème) erschien 2004.

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Regine Kolle: I'm so green
Bilder und Filmanimation