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Die Galerie Nicola von Senger freut sich Roger Ballens erste Einzelausstellung in der Schweiz präsentieren zu dürfen. Der Künstler hat zahlreiche Preise gewonnen, darunter „Best Photographic Book of the Year“ am PhotoEspana Festival in Madrid, 2001, und „Best Photographer of the Year“ an den Rencontres de la photographie d’Arles, 2002. Eine Wanderausstellung mit Photographien aus den Serien Shadow Chamber und Outland war kürzlich im Frans Hals Museum, in der Bibliothèque Nationale in Paris und im Fotomuseum Antwerpen zu sehen und wird 2007 in den Deichtorhallen in Hamburg gezeigt.

Der in New York geborene Künstler lebt und arbeitet seit gut dreissig Jahren in Johannesburg, Südafrika. Als Bergbauunternehmer brachte ihn die Suche nach Erzvorkommen in die abgelegensten Regionen des Landes. Von den frühen achtziger Jahren bis 1994 hat Ballen diese ländlichen Gegenden dokumentiert. Die daraus resultierenden Photographien sind kraftvolle Statements über gesellschaftliche Verhältnisse und wurden in zwei Publikationen gesammelt: Dorps: Small Towns of South Africa (1986) und Platteland: Images from Rural South Africa (1994).

Ballen distanzierte sich in den späten neunziger Jahren von seiner dokumentarischen Arbeitsweise. Als er die Distanz zu seinen Subjekten reduzierte, entwickelte Ballen einen einmaligen photographischen Stil, der Zusammenarbeit und psychologische Aspekte einbezieht. Die Ausstellung in der Galerie Nicola von Senger enthält eine Auswahl von Bildern aus den Serien, welche diesen Stil definierten (Outland, 2001) und verfeinerten (Shadow Chamber, 2005). Seine Photographien sind eindrucksvolle, mehrdeutige Bilder von Menschen, Tieren und Objekten, die in mysteriösen, zellenähnlichen Räumen posiert, im Grauraum zwischen Realität und Phantasie angesiedelt sind und die Grenzen zwischen dokumentarischer Photographie und Kunstformen wie der Malerei, des Theaters und der Skulptur verwischen.

Die Bilder sind oft abstrakt und lassen genaue zeitliche und spezifische räumliche Dimensionen undefiniert. Ballen konzentriert sich auf die Interaktion zwischen den Menschen, Tieren und Objekten in dieser mysteriösen Schattenkammer - der Shadow Chamber. In diesen seltsamen und oft beunruhigenden Räumen finden wir Wände, die mit gekritzelten Zeichnungen, Flecken, und losen Kabeln bedeckt sind und Böden, auf denen verstreut bizarre Requisiten und Artefakte liegen. Hunde, Hasen und Kätzchen wandern durch den Bildausschnitt und verkriechen sich in unwahrscheinlichen Ecken. Gestalten verstecken sich in Schachteln, ducken sich hinter übervollen Sofas, und kauern mit über den Kopf gezogenen Hemden am Boden. Die Menschen und Tiere erscheinen isoliert, verfremdet, verloren und gleichzeitig sonderbar ermächtigt. Die Bilder sind surreale und verblüffende, kraftvolle und verstörende psychologische Studien.

Roger Ballen, *1950 New York City, lebt und arbeitet in Johannesburg, Südafrika

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Roger Ballen
Shadow Chamber