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Grobes Sackleinen, glänzende Seidengewebe oder schlichte Baumwollstoffe dienen Sergej Jensen (1973) als Bildträger, die er mit unterschiedlichsten Materialien (Bleichmitteln, Acryl-, Batikfarben) bearbeitet und mit Zeltflicken, Bändern oder Stoffapplikationen versieht. Nähte, Knitterfalten, Flecken, Chlorrückstände sowie weitere Gebrauchsspuren sind als Bildelemente bewusst mit einbezogen. Jensens ebenso lakonischer wie radikaler Umgang mit der Malerei spielt mit der strengen Grenze von autonomer Kunstproduktion und Textildesign, kratzt an der erstarrten Kodierung bestimmter künstlerischer Verfahren und stellt Fragen zu Originalität und Autorschaft. Henrik Olesen (1967) beschäftigt sich mit der Konstruktion und Kontrolle geschlechtlicher, kultureller und politischer Identitäten. Seine ausführlichen Recherchen in der Geschichte der Architektur, Wirtschaft, Politik und Rechtsprechung legen die manipulativen Mechanismen und hierarchischen Verhältnisse bloß, in der eine Mehrheitsgesellschaft die Regeln des Zusammenlebens bestimmt und differentes Verhalten ausgrenzt und verdrängt. Daraus entstehen Collagen, Skulpturen und Installationen, deren verknappte Formensprache in der Tradition von Minimal Art und Konzeptkunst steht. Für die Pinakothek der Moderne gestalten Jensen und Olesen einen gemeinsamen Raum.

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Sergej Jensen / Henrik Olesen