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Sophie Bélair Cléments künstlerische Arbeit beschäftigt sich mit den Bedingungen im Umfeld musealer Präsentation, mit den Materialien, die dabei zu dokumentarischen Zwecken entstehen und mit den Abweichungen, die sich aus Versuchen ergeben, diese nachzustellen. Für Bélair Clément gründet sich das Werk in einer Erfahrung und deren "mise en récit", der Umsetzung in eine Narration. Für ihre Berliner Arbeit vereint sie die Erfahrung eines architek- tonischen Raumes, den sie besucht hat (der Neuen Nationalgalerie), mit der Begegnung und dem Austausch mit dem Museumspersonal (die Ange- stellten ließen sich von der Künstlerin zu ihren musikalischen Präferenzen befragen) und der mediatisierten Wiedergabe (die technische Zusammenführung der entsprechenden Soundtracks und deren Neuorchestrierung durch den kanadischen Komponisten und Musiker Mark Molnar und die Band "Kingdom Shore"). Die Elemente der räumlichen Umsetzung des Projekts im Künstlerhaus Bethanien sind einerseits der Titel sowie ein Text der Künstlerin als Verweis auf die reelle Erfahrung, ein abgewandelter Grundrissplan der Neuen Nationalgalerie, der statt der Kunstwerke die Lieblingsinterpreten des Personals verzeichnet, sowie ein kurzes Tonstück mit der Neuorchestrierung durch "Kingdom Shore". Eine Wand mit Vertikaljalousien wie im Untergeschoss der Neuen Nationalgalerie und die originalen Sitzmöbel von Mies van der Rohe verweisen auf den Originalschauplatz der Erfahrung.

Sophie Bélair Clément ist Stipendiatin des Conseil des arts et des lettres du Québec und des Ministère des Relations internationales du Québec.