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Krise ist immer ... Sie entzieht sich der Planung und rationalen Steuerung. Sie taucht unvermutet auf oder tritt unvorhergesehen ein. Im Zeichen der Krise betritt man sogleich ein weites Feld. Unschwer ließe sich der Gang der Geschichte, der Weltlauf insgesamt als eine Folge von Katastrophen, als eine fortlaufende Verkettung von Krisen beschreiben. Kaum eine Sphäre des menschlichen Daseins, die nicht irgendwann von eine Krise bedroht wäre. Wie auch immer: es kommt alles auf den richtigen Umgang mit ihr an. Jedes Ende impliziert auch einen Neubeginn, Perspektiven eines ganz Anderen. Krisenzeiten sind durchaus mit produktiven Potentialen erfüllt, Die Krise an sich kann immer auch eine Gelegenheit sein, eine Chance.

Weshalb keineswegs der Untergang des Abendlands beschworen werden muss, wenn man die Krise inhaltlich und programmatisch zum Thema eines Festivals macht. Der ursprüngliche Wortsinn von Krise hat mit Trennung und Entscheidung zu tun. Etwas ist an einem Carrefour, am Wendepunkt, am Scheideweg. Es kommt auf die richtige Richtung an. Mit einem Gedicht von Bertolt Brecht zu sprechen: "Ich bin nicht gern da, wo ich herkomme. Ich bin nicht gern dort, wo ich hinkomme. Warum erwarte ich den Radwechsel mit Ungeduld?" In diesem Sinn, in dieser Richtung möchte der steirische herbst 2004 weiterfragen ...

In diesem Zusammenhang möchten wir Sie ganz besonders auf Kathrin Rögglas Annäherung an das Thema, "junk space", hinweisen, die sich wie schon der Untertitel "Ein Trimm-Dich für Angsthasen" verrät, mit angstgesteuerten Individuen in angstgesteuerten Gruppen beschäftigt. Und: Wolfgang Bauer ist mit der Uraufführung seines Stücks "Foyer", inszeniert und umgesetzt vom Theater in Bahnhof, erstmals seit 1996 wieder auf einer Grazer Bühne vertreten. Sichern Sie sich Ihre Karten, der Vorverkauf startet mit dem morgigen Tag.

Das Projekt "Third Places" schließlich widmet sich am Beispiel der Themenfelder Fußball, Games und Music-Clips einer visuellen und medialen Alltagskultur, die an der Schnittstelle von Hoch- und Eventkultur liegt. Ausstellungen, Symposien, Live-Acts, Workshops und eine Filmreihe machen den Grazer Stadtteil Eggenberg einen Monat lang zum Third Place und bieten gleichzeitig auch Raum und Gelegenheit zur Reflexion und Diskussion.

Pressetext - Newsletter #3 / 16. 6. 2004

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steirischer herbst 2004

Ausstellungen Bildende Kunst:
Forum Stadtpark: Ökonomie - There must be an alternative
Graz Eggenberg: Third Places
Kunsthaus Graz: Bewegliche Teile
Künstlerhaus Graz: Cameron Jamie / steirischer herbst 2004
u.a.