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Der steirische herbst 2006 findet vom 21/09 bis 15/10/2006 erstmals unter der künstlerischen Leitung von Veronica Kaup-Hasler statt.

1. Leitmotive: Kontrolle, Teilhabe, Kollaboration und offene Quellen Der steirische herbst hat 2006 kein Thema, dem sich alle künstlerischen und theoretischen Aspekte des Festivals unterzuordnen haben. Wohl aber gibt es wichtige Leitmotive, rote Fäden, denen wir folgen wollen, die sich hier und da verknoten: Welche Formen von Fremd- und Selbstkontrolle, von Kollaboration, von Open Source gibt es, wie werden sie künstlerisch reflektiert, wo steckt der politische Stachel, was tun?

2. Festivalzentrum im Künstlerhaus Wer so weit umherschweift wie der steirische herbst, der braucht ein Zentrum, ein Zuhause – alte Cowboy- und Callgirl-Weisheit. Und so schlägt das Herz des Festivals mal laut mal leise im eigens dafür von Stephen Craig umgestalteten Künstlerhaus inmitten des Grazer Stadtparks. Die weithin leuchtenden Glühbirnenketten weisen den Weg: Craigs Entwurf bewegt sich formal auf dem überraschend sicheren Grat zwischen schlichter Klarheit und kindlicher Jahrmarktssehnsucht.

3. / open gates / open gates ist die Schnittstelle von steirischem herbst und Grazer Freier Szene und spiegelt zugleich die leitmotivischen Überlegungen des Festivals zu Fragen von Kontrolle, Kollaboration und Open Source wider. open gates benützt Problemlösungesstrategien aus der Welt der Open Source-Software für die künstlerische Produktion: Bei solchen Projekten arbeiten zahlreiche Programmierer an bestimmten Problemteilen, ihre Lösungen werden Zug um Zug verbessert und dann in den offiziellen Quelltext des Programms überführt. Dazu analog lädt open gates Grazer Künstlerinnen und Künstler aus den Bereichen Musik, Film, Performance und Objektkunst ein, Teilbeiträge zum Gesamtprojekt zu liefern.

4. Wörterbuch des Krieges Von ABC-Waffe bis Zivilbevölkerung, von Fallschirminvasion bis Facts on the Ground, von Kartoffel bis Kollateralschaden, von Heimweh bis Widerstand: Das Wörterbuch des Krieges ist eine kollaborative Plattform zur Herstellung von 100 Begriffen zum Thema Krieg, die in vier zweitägigen Ausgaben in Graz, Frankfurt, München und Berlin mit jeweils 25 Beiträgen von Wissenschaftlern, Künstlern, Theoretikern und Praktikern gebildet und präsentiert werden. Als Vorträge, Performances, Filme, Slideshows, Lesungen, Konzerte in streng alphabetischer Reihenfolge.

5. Randnotizen: Das virtuelle Tagebuch Sie sind Tagebuch- und Stadtschreiber, Protokollanten und Beobachter. Sie notieren, skizzieren, fotografieren, zeichnen. Sie formulieren flüchtige Gedanken, die heute aktuell und morgen schon von gestern sind. Sie beobachten sich und andere, verhandeln Öffentliches und Privates. Vier Künstler und Künstlerinnen reisen nach Graz und führend dort je eine Woche lang ein Tagebuch im Netz: Ein Performer und Autor aus Sheffield (Tim Etchells/Forced Entertainment), ein bildender Künstler und eine Autorin aus Wien (Constantin Luser und Rosa Pock), eine Dramatikerin aus Belgrad (Milena Markovic). Ihre Notizen beginnen heute.

6. herbst-Akademie: Nothing but control Künstlerische und theoretische Reflexion ist nicht voneinander zu trennen – und so haben theoretische Formate im steirischen herbst oft eine wichtige Rolle gespielt: Als Selbstvergewisserung, Interpretation, aber oft auch als treibende Kraft. Im Rahmen des steirischen herbst 2006 werden drei Workshops für je zwanzig junge, internationale Künstler und Theoretiker eine Art Rückgrat des Festivals bilden. Thematisch folgen die Workshops den leitmotivischen Überlegungen des Festivals, die sich um Fragen von Kontrolle, Teilhabe, Kollaboration und Open Source drehen. Die Anmeldefrist läuft bis zum 15. Juli 2005, die Teilnahme an mehreren Workshops ist grundsätzlich möglich.

Pressetext

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steirischer herbst 2006
Leitmotive: Kontrolle, Teilhabe, Kollaboration und offene Quellen
Intendanz: Veronica Kaup-Hasler

Ausstellungsorte:

Camera Austria
ESC im labor
Festivalzentrum Künstlerhaus
Forum Stadtpark, Graz
Haus der Architektur, Graz
Helmut-List-Halle Graz
Künstlerhaus Graz
Kunsthalle Feldbach
Kunsthaus Graz / Gutshaus Kranz
Medienturm Graz
Neue Galerie, Graz
Palais Thienfeld
Pavelhaus, Graz
Schauspielhaus Graz
Tanz und Theater Zentrum Graz
Theater im Bahnhof
Theater im Palais
Theater am Ortweinplatz
Dom im Berg
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