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Jackson Pollock (1912 –1956) ist zu Beginn seiner künstlerischen Karriere für die verschiedensten Einflüsse empfänglich und durchläuft eine längere Entwicklung bis er zu seiner berühmten Drip-Technik gelangt. Während seines Kunststudiums in New York wurde er durch seinen Lehrer Thomas Hart Benton, einen naturalistisch malenden Regionalisten, beeinflusst. Bentons Lehre sowie der Einfluss Pablo Picassos, der Kubisten und des mexikanischen Wandmalers Orozco, prägten die zunächst gegenständliche Kunst Pollocks. Nach 1936 lässt er sich auch von der Kunst der Indianer mit ihren symbolischen Formen, leuchtenden Farben und ineinandergreifenden Mustern inspirieren.

Erst 1946 wendet sich Pollock von der figurativen Malweise ab. Er will seine innere Welt als Künstler widerspiegeln: „I want to express my feelings rather than illustrate them.“ Pollock entwickelt die Drip-Technik und lässt Farbe auf den am Boden liegenden Malgrund tropfen und fließen, er schüttet, sprengt und spachtelt, so dass sich Strukturen, Rhythmen und Muster aus Farbspritzern und -flüssen bilden. Mit dieser Technik des Action Painting geht Pollock in die Kunstgeschichte ein und markiert einen von Europa losgelösten Wendepunkt in der künstlerischen Entwicklung Nordamerikas. Er wird zu einem der wegweisenden amerikanischen Künstler der Moderne.

Pollocks Bilder leben vom Kontrast und wollen damit dem Gegensatz von Körper und Seele Ausdruck verleihen. Es entstehen labyrinthisch verschlungene Farbnetzstrukturen, die gestische Intensität mit formaler Konsequenz verbinden. Der Fertigungsprozess des Kunstwerks steht im Vordergrund, das Bild wird zum Protokoll eines dynamischen Ablaufs. Ab 1950 wandelt sich sein Stil erneut: Pollock schafft große Kompositionen in Schwarzweiß, überzieht weiße Leinwände kreuz und quer mit braunen und schwarzen Farblinien. In jenem Jahr nimmt der aus Deutschland emigrierte Fotograf Hans Namuth den Künstler bei der Arbeit im Atelier auf und produziert auch einen Film. Die im folgenden Jahr im Magazin Life veröffentlichte Fotoserie fand sensationellen Anklang, der Mythos Pollock war geboren. Nach 1951 entstehen kaum noch Werke und gegen Ende des Jahres 1954 gibt der Künstler das Malen völlig auf. Am 11. August 1956 stirbt Jackson Pollock an den Folgen eines unter Alkoholeinfluss verursachten Autounfalls.

Am 28. Januar 2012 wird Jackson Pollocks 100. Geburtstag gefeiert, und so starten wir mit einer Hommage an diesen Künstler ins neue Jahr: There is no end – A Tribute to Jackson Pollock vereint unterschiedliche Positionen junger Künstler – Figuratives, Abstraktes, Video – Arbeiten jedoch, die sämtlich auf einen Aspekt in Leben und Werk des amerikanischen Künstlers verweisen.

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There is no end
A Tribute to Jackson Pollock

Künstler: Selket Chlupka, Yago Hortal, Wolfgang Neumann, Tim Plamper, Fernando M. Romero