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Kasia Fudakowski zeigt im Rahmen unseres aktuellen ZUSPIELs unter dem Titel Enthusiastinnen eine Gruppe neuerer Werke:

“Im Zwischenraum der positiven und negativen Interpretationen des Enthusiasmus stehen verrostete, krampfende, ausgebaggerte Formen, die vorsichtig zusammengefügt werden und zu wiedererkennbaren Konstellationen mit größtem Enthusiasmus miss-interpretiert und umfunktioniert werden. Situationen werden mutmaßlich nachgestellt, manchmal auch einen Schritt zu viel. Enthusiastinnen sind komische Helden und tragische Heroinen, sich hoffnungslos hingebend. Der Antrieb der Enthusiasten ist oft miss-platziert und sie finden sich, durch ihren Eifer getrieben, an den sozialen Rand gedrängt. Enthusiasten sind im allgemeinen fortwährende Amateure, denen eine professionelle Anerkennung verweigert bleibt. Die Frage bleibt dennoch. War das ein Schulterklopfen oder ein Schlag ins Gesicht?” (Kasia Fudakowski)

Thomas Gust hat für seine Installation Off the bone. A pinball and photographs einen ehemaligen Flipper in eine Art Altar verwandelt und ihn mit den verschiedensten Reliquien und Gegenständen einer barocken Emblematik angefüllt. Die spielerische Ikonographie, die Gust erzeugt, gemahnt an religiöse Verzückung, Ekstase vor dem Altar. Untermalt und verstärkt wird diese Wirkung durch den Sound, der im Raum zu hören ist – eine Komposition u.a. mit Automatenklängen von Robert Lippok. Die ebenfalls gezeigten Fotografien Gusts aus der Black Barock-Serie sind eine direkte Übernahme bzw. Aneignung von Bildausschnitten klassischer Gemälde, aus dem Bildzusammenhang gelöste, allegorische Symbole, deren Bedeutung unserem kollektiven Gedächtnis verloren gegangen ist. Die Dunkelheit fungiert in der Art eines Schleiers, der die Bildrezeption entschleunigt. Die verlangsamte, bruchstückhafte Wahrnehmung entspricht unserer Erinnerungskultur, welche die des Vergessens und des daraus resultierenden Verschwindens ist.

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Thomas Gust / Kasia Fudakowski
Zuspiel