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Freitag, 7. September 2007, 19.00 - 24.00 Uhr

Für seine 2. Einzelausstellung in der Galerie artfinder hat der Hamburger Künstler Thorsten Brinkmann den Ausstellungsraum vollständig verändert – getreu dem Ausstellungstitel: „CASA ROTTI“. Neue Wände wurden gezogen, holzvertäfelt, meterweise tapeziert und gemalt, um danach alles wieder alt und „rottig“ erscheinen zu lassen. Jetzt entdeckt man gefakete Abnutzungserscheinungen und gestaltete Spuren der Vergänglichkeit: Fetzen alter Tapeten, Kaffeeflecken, Schmutzspuren, alles mit Patina überzogen. Und dieser Raum riecht, nach einem schwer auszumachenden Gemisch aus altem Kaffeesatz und schweren Ölen – der ganze Ort scheint einer anderen Zeit entsprungen zu sein. Ergänzt wird die Raumausstattung durch großformatige „Farb-Schüttbilder“ Brinkmanns. Es handelt sich dabei um Malereien, die direkt auf zwei Galeriewände aufgetragen wurden. An weiteren Wänden hängen Brinkmanns neue Arbeiten, „Selbstporträts“ in unterschiedlichen Formaten: Alles gerahmte Fotografien, die den Künstler selbst zeigen, allerdings verdeckt von Gegenständen und Material aus seinem „Lager“ – denn Thorsten Brinkmann sammelt seit Jahren Sperrmüll und andere Dinge, die auf den Straßen der Stadt gestrandet sind und gemeinhin als wertlos gelten. Mithilfe dieser Objekte inszeniert er seinen eigenen Körper zu bizarren Skulpturen, die jedoch sofort einen bestimmten Personentypus zum Leben erwecken und häufig Bezüge zur klassischen Porträtmalerei herstellen.

Thorsten Brinkmann (*1971) lebt in Hamburg Thorsten Brinkmann, Stipendiat der Hansestadt Hamburg 2006, wurde in diesem Jahr für den Schering-Kunstpreis nominiert. Gezeigt wurden seine Arbeiten u.a. gerade in der Gruppenausstellung der DLD-Collection im Gemeentemuseum in Den Haag, eine Ausstellung deutscher Kunst von 1900 bis zur Gegenwart.

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Thorsten Brinkmann
Casa Rotti