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Timm Rautert (*1941) hat die deutsche Fotografie der vergangenen Jahrzehnte durch Veröffentlichungen im ZEITmagazin, Stern, GEO und zahlreichen anderen Medien, durch die Präsenz seiner Arbeiten in Ausstellungen und in eigenen Publikationen entscheidend mitgeprägt. Er studierte 1966 bis 1971 bei Otto Steinert an der Folkwangschule in Essen. Das sich parallel mit den Arbeitsprozessen immer schneller wandelnde Menschenbild und das Darstellungspotenzial der Fotografie bilden seitdem das Zentrum seines Interesses. Für das ZEITmagazin fotografierte er seit 1974 vorwiegend sozialkritische Themen. Ende der 1970er Jahre publizierte die Zeitschrift GEO eine umfangreiche Reportage über die in Kanada lebenden Hutterer. Parallel zur journalistischen Tätigkeit entstanden freie Projekte, wie etwa die Serie über Andy Warhols Factory. Der Mensch im Arbeitsprozess ist ein zentrales Motiv im Œuvre Rauterts. Sein Interesse an der Produktion führte ihn zu Firmen wie Siemens, Nixdorf oder Hoechst. Dort, in den modernen, unterkühlt wirkenden Laborräumen dokumentierte Rautert das Verschwinden der menschlichen Arbeitskraft. Die Bildwelt von Timm Rautert bietet Einblicke in die mentale Geschichte der Bundesrepublik Deutschland und dokumentiert zugleich eine über 40 Jahre währende Auseinandersetzung mit dem Medium Fotografie.

Den Katalog zur Ausstellung mit Beiträgen von Florian Ebner, Carolin Förster, Falk Haberkorn, Kerstin Stremmel und Brigitte Werneburg sowie kurzen Bildbetrachtungen verschiedener Autoren ist mit der Unterstützung der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung im Steidl-Verlag, Göttingen erschienen. 276 Seiten mit 71 farbigen und 120 s/w- Abbildungen.

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Wenn wir dich nicht sehen, siehst du uns auch nicht.
Timm Rautert. Fotografien 1966–2006