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Sammlung Günther und Carola Peill aus Köln zu Gast in Düren

Das Sammlerpaar Günther und Carola Peill hat seine Sammlung der Klassischen Moderne dem Museum Ludwig Köln vermacht. Nach dem Tod Günther Peills (1908 – 1974) hat Carola Peill (1907 – 1992) im Jahr 1986 die Günther-Peill-Stiftung ins Leben gerufen, ausgestattet mit 2 Mio. DM. Ziel sollten der Anbau des Leopold-Hoesch-Museums und die Förderung zeitgenössischer Künstler sein. Anlässlich der Wiedereröffnung des Leopold-Hoesch-Museums wird erstmals der Kölner Sammlungsteil in Düren zu sehen sein. Besondere Bedeutung kommt dabei dem Kölner Maler Ernst Wilhelm Nay zu, mit dem das Stifterpaar eine enge Freundschaft pflegte. Er ist unter anderem mit dem imposanten Gemälde „Blauflut“ (1960) und einem Konvolut von Aquarellen, das sich in Dürener Besitz befindet, vertreten. Darüber hinaus sind Arbeiten von Max Beckmann, Max Ernst, Wassily Kandinsky, Emil Nolde, Pablo Picasso und Oskar Schlemmer zu sehen.

Peill-Preisträger Gregor Schneider

Der Biennale-Preisträger Gregor Schneider (*1969) wurde 2008 mit dem Peill-Preis, dotiert mit 25.000 €, ausgezeichnet. Die Verleihung erfolgt im Rahmen der Wiedereröffnung des Leopold-Hoesch-Museums durch Dr. Eberhard Peill, Vorstandsmitglied der Günther-Peill-Stiftung. Zudem stellt ihm die Günther-Peill-Stiftung die finanziellen Mittel für eine Ausstellung und einen Katalog zur Verfügung. Gregor Schneider zeigt „Marienstraße“ (2010), die sich mit einem spezifischen Phänomen der Dürener Region auseinandersetzt, dem Tagebau. Ein originaler Straßenabschnitt aus der Gemeinde Inden-Pier ist von Gregor Scheider ins Museum transferiert worden. Er stammt aus einer aufgelassenen Gemeinde, deren Bewohner umgesiedelt wurden, da ihr bisheriger Wohnort als zukünftiges Abbaugebiet beansprucht wird. Bleibt von vergangenen Ereignissen etwas in den Räumen, an den Orten, wo sie stattgefunden haben? Auch wenn die Räume anderswohin transportiert werden?

Peill-Stipendiat 2008 - 2010 Sven Johne

Die Günther-Peil-Stiftung vergab von 2008 bis 2010 ein Stipendium an Sven Johne (*1976), ausgestattet mit 750 € monatlich. Zudem stiftet sie die finanziellen Mittel für eine anschließend stattfindende Ausstellung sowie einen Katalog. So zeigt Sven Johne unter dem Titel „Winter/Badende“ Filme wie „Wissower Klinken“ und „Tears of the Eyewitness“ und Fotoserien wie „Badende", „Vinta“ und „Winterbilder 1945-1990“. Seine künstlerische Praxis zeichnet sich durch den ihr eigenen dokumentarischen Charakter aus. Dabei geht Sven Johne akribisch Informationen nach, die er aus der medialen Berichterstattungen sammelt. Das vorgefundene Material wird durch den künstlerischen Eingriff verändert, dabei überlagern sich Wirklichkeit und Fälschung und es entstehen Fragen nach dem Beweischarakter des Dargestellten. Der konzeptuelle Ansatz Johnes liegt in den Geschichten, die von bereits existierendem Material ausgehen und deren Inhalt er in Serien und aufeinander Bezug nehmenden Bildern erzählt. Es entstehen Fotografien, Filme und Texte, deren Kombination und Zusammenstellung den Betrachter im Unklaren über deren Wahrheitscharakter lassen und zum Weiterdenken anregen.

Peill-Stipendiat 2008 - 2010 Michael Sailstorfer

Wie auch Sven Johne erhielt Michael Sailstorfer (*1979) ein zweijähriges Stipendium der Günther-Peill-Stiftung, verbunden mit der Finanzierung einer Ausstellung und eines Katalogs. Seine eigens für das Leopold-Hoesch-Museum entstandene multimediale Arbeit „Schwarzwald“ setzt sich aus einem schwarz gefärbten Waldstück, welches mit einer Überwachungskamera aufgenommen und live auf einen Monitor in den Ausstellungsraum und ins Internet übertragen wird, zusammen. Es entsteht eine gänzlich irreale und abstrakte Atmosphäre, die durch das Fehlen einer Ortsangabe verschärft wird. Die Installation durchkreuzt die Sehgewohnheiten des Besuchers durch die unnatürliche Farbe des Waldes und den Gegenstand des Gezeigten selbst. Protagonist der Darstellung ist ein Waldstück, das trotz des Eingriffes des Künstlers dem stetigen Wandel unterworfen ist.

Hubertus Schoeller Stiftung mit Lichtballett von Otto Piene

Hubertus Schoeller, Sammler und ehemals Galerist in Düsseldorf, erweist sich mit seiner Stiftung als langjähriger Förderer des Leopold-Hoesch-Museums. Seine Sammlung konzentriert sich auf Arbeiten der Künstlergruppe ZERO, der Konkreten Kunst wie der Op-Art, die er neben Neuerwerbungen für Ausstellungen zur Verfügung stellt. Anlässlich der Neueröffnung kommt es mit Unterstützung der Kunststiftung NRW zur Erwerbung eines Lichtballetts von Otto Piene, einer Raum-Licht-Installation, die fortan im Leopold-Hoesch-Museum zu sehen sein wird.

Hommage an Madame Thelen

Der in Berlin lebende Sammler Dr. Peter-Anton Thelen, ebenfalls aus Düren stammend, hegt eine große Affinität für den Aktionskünstler Wolf Vostell (1932 – 1998), von dem er umfangreiche Werkgruppen besitzt. Zu den Einweihungsfeierlichkeiten werden diese retrospektiv zusammengestellt, um dem breiten Publikum spannende Einblicke in dessen Lebenswerk zu gewähren. Gewidmet wird die Ausstellung seiner Mutter „Madame Thelen“, deren Porträt der Sammler bei Wolf Vostell in Auftrag gab.

Opening Daniel Pflumm

Der Berliner Künstler Daniel Pflumm (*1968) ist bekannt geworden durch Leuchtkästen, die Werbung dekonstruieren und entleeren. Zudem bewegt er sich gern in den Bereichen Musik, Grafikdesign und Typographie, was ihn zum Urheber des neuen Corporate Designs des Leopold-Hoesch-Museums & Papiermuseums werden ließ, für das er exklusiv das Logo, die Internetseite und die dazu gehörigen Druckmedien gestaltet.

Eröffnungsausstellung des Leopold-Hoesch-Museums "Treffpunkt Düren" ist noch bis 15. August 2010 zu sehen.

Sammlung Günther und Carola Peill Peill-Preisträger Gregor Schneider Peill-Stipendiaten Sven Johne und Michael Sailstorfer Hubertus Schoeller Stiftung mit Lichtballett von Otto Piene Hommage an Madame Thelen Opening Daniel Pflumm

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Treffpunkt Düren
Eröffnungsausstellung

- Sammlung Günther und Carola Peill aus Köln zu Gast in Düren
Günther-Peill-Stiftung
Künstler: Ernst Wilhelm Nay, Max Beckmann, Max Ernst, Wassily Kandinsky, Emil Nolde, Pablo Picasso, Oskar Schlemmer ...

- Peill-Preisträger Gregor Schneider
- Peill-Stipendiaten Sven Johne und Michael Sailstorfer
- Hubertus Schoeller Stiftung mit Lichtballett von Otto Piene
- Hommage an Madame Thelen / Peter-Anton Thelen - Wolf Vostell
- Opening Daniel Pflumm