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Die Künstler Jan Sledz und Henning Tilp haben eine sehr reduzierte, poetisch anmutende Bodenskulptur geschaffen. Die äußere Schiene der beiden im U-Bahnhof verlaufenden Gleise wurde metallisch hochglänzend poliert, so dass sie sich silbern glänzend, von der zweiten, verrußten Schiene abhebt. Zusätzlich wurden die Befestigungsmuttern der polierten Schiene mit einer goldfarbenen Kappe überzogen.

Zum einen kann man es als ironische Überhöhung hinsichtlich des Anspruchs an Sauberkeit- Service und Sicherheit lesen, zum anderen ist es aber auch eine nostalgische Referenz an die Schiene, als Symbol für die historische Dimension des Verkehrssystems.

Sie erzeugen diesen luxuriösen, technisch völlig unnötigen Glanz, indem sie und ihre Helfer in den Nachtstunden 14 Tage lang die Schienen polieren und während der Laufzeit sauber halten. Sie offerieren dem eiligen Fahrgast einen Hauch von Reichtum und Glamour im Untergrund.

Während auf der einen Seite auf Grund der Optimierung und Automatisierung von Service, Sicherheit und Sauberkeit immer mehr Arbeitskräfte reduziert werden, erschaffen und bezahlen die Künstler hier temporäre Arbeitsplätze. Ein ironischer Verweis auf das Prinzip Konsumgesellschaft, die ein luxuriöses Produkt kreiert und Konsumbedürfnisse weckt, die dann produziert und konsumiert werden können.

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U2 ALEXANDERPLATZ
Sauberkeit Service Sicherheit
Jan Sledz und Henning Tilp "Arbeiten am Gleisbett"